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wer hat an der Uhr gedreht... |
Hallo Osterhasen...
Laos liegt schon wieder viele, viele Kilometer hinter uns. Wir strandeten die letzten Wochen in Chiang Mai. Nicht um bloss auf der faulen Haut zu liegen, nein, Roland hat die Ausbildung zum Thaimasseur gemacht und Katja uebte sich als Yogimeisterin. Es tat richtig gut mal wieder so etwas wie Kontinuitaet zu verspueren, neue Gefilde zu betreten, zu lernen und noch dazu gegenseitig davon zu profitieren - man glaubt gar nicht was man hier in einigen Wochen so erlernen kann und welche Wege sich dabei auftun koennen - macht uns riesigen Spass.
Nun zu der Zeit davor, der Zeit in Laos. Wie schon berichtet hatten wir es abgeschrieben weiter in den Sueden zu reisen, einfach zu viele Touristen! Und so fuehrte unsere Route nach Nong Kiaw, 5 Stunden mit dem Minibus (jedoch so viele Passagiere wie in einem grossen Reisebus) von Luang Prabang Richtung Norden. Die Fahrt war ein Ritt durch eine schoene Landschaft, gepraegt von saftigem Gruen und vorbeiziehenden kleinen Doerfern. Dabei rieben sich die verschwitzten Koerper der Reisenden durch das staendige Geholpere aneinander, inclusive Peeling vom vielen Staub der durch die Fenster drang - bei Busreisen in Laos darf man auf keinen Fall Kontaktscheu sein!
Nong Kiaw ist ein kleines verschlafenes Dorf, bestehend aus ein paar Haeusern, ein paar Restaurants und einem erstklassigen Kino. Ein Kino der besonderen Art! Eine super Idee eines Hausbesitzers, der seine Raeume einfach mit Grossbildfernseher, DVD-Player, Lautsprechern und vielen Polstern ausgestattet hat und ein wirklich reiches Angebot an englischen Filmen zur Auswahl bot. Einmal kuschelten wir uns zu Sideways aneinander, das zweite mal zu Babel - super Filme! Wir fuehlten uns wie Zuhause am Sofa vor der Glotze....schoen!
Wir wohnten in einer kleinen, jedoch feinen Bambushuette. Das duschen wurde jedoch jedesmal zu einer Mutprobe. Nong Kiaw hat ein kuehleres Klima und das Wasser in der Huette wurde wahrscheinlich vom nahegelegenen Gebirgsbach abgezweigt, brrrr...A...kalt - Katzenwaesche! Nicht gerade eine Wohltat, sich nach ausgedehnten Fahrradtouren unter diesen Wasserstrahl zu stellen!
Dafuer waren die Touren mit dem Bike wunderschoen. Einmal sind wir 60 Kilometer Richtung nirgendwo geradelt. Auf dem Weg fanden wir so manche Hoehlen in denen viele Menschen waehrend des Indochina-Krieges Unterschlupf fanden, schoene Wasserfalle und natuerlich mehrere Doerfer die uns den Namen "Hilltribes" verdeutlichten - wieder einmal unvergessliche Ausfluege in die Zeit zurueck. Waehrend der Fahrt liefen die Kinder neben uns her und schrien ununterbrochen "sawati, sawati...(Hallo)" und winkten uns zu. Manchesmal kamen die lauten Schreie einfach aus dem Dschungel, ein Paradies fuer die Kinder. Fotos konnten wir nur wenige schiessen, denn eine Kamera kann diesen Menschen richtig Furcht einjagen, aber solche Erlebnisse nimmt man eh am besten mit dem Herzen auf.
Was sich aber mit der Zeit etwas negativ auf unser Gemuet auswirkte, vor allem wenn wir Hunger hatten, waren die nicht gerade kreativen Speisekarten in Laos, "same same but different" as in Thailand. Das ewige fried...fried...fried... machte uns so gar keine "Freid" mehr. Vom kulinarischen Vergleich auf unserer Reise liegt immer noch Indien mit weitem Abstand in Fuehrung. Fuer ein, zwei Wochen ist das gekochte, ungewuerzte Essen ja ganz lecker, aber auf lange Sicht gesehen fehlt einem dann doch mal die Semmel vom Leberkaespepi, oder ein ordentliches Salz-Mohnflesserl mit wos gscheitem drin!
Und immer weiter gings Richtung Norden. Diesmal mit dem Boot nach Muang Ngoi Neaw, ein kleiner Ort den man auch nur auf diesem Wege erreichen kann. Ein Traum, sooo ruhig, ohne Autos, ohne diese unzaehligen Mopeds....nur extrem lautes Gockelgegakere ab 5 Uhr Morgens, was wiederum den Vorteil hatte, dass wir nicht endlos den Tag verschliefen. Fast eine Woche genossen wir das einfache Leben. Wir hatten wieder unsere Huette mit zwei Haengematten davor und einen feinen Blick auf den Fluss. Was man dort so in einer Woche erleben kann ist schnell erzaehlt: da konnte man vor allem mal ausgiebig faulenzen, wenn einem heiss wurde konnte man sich einfach den Fluss hinuntertreiben lassen - echt funny, bei Bewegungsdrang konnte man einen kurzen Trek durch die Wildniss unternehmen und bestaunen was die Menschen dort so alles essen (getrocknete Ratten, Froesche....und irgendetwas katzenaehnliches aus dem Dschungel), lesen.....recht viel mehr eigentlich nicht. Ach ja, zum Essen - Der nette Spanier Alex brachte es treffend auf den Punkt:" if it's moving, they eat it, if not..maybe".
Auch wir movten weiter. Mit dem Boot flussaufwaerts, durch eine malerisch schoene Landschaft in das 5 Stunden entfernte Muang Khua - einfach nur ein Drecksnest! Unsere ersten Worte nach der Ankunft waren:"Wann geht der naechste Bus, egal wohin"! Leider waren wir zu einem naechtlichen Arrest verdonnert, keine Busse oder Boote mehr an diesem Tag. Und so verbrachten wir eine Nacht in einem Guesthouse welches sich in keinster Weise vom Ortsbild abhob. An eine Dusche war hier nicht mal im entferntesten zu denken.
Der eigentliche Plan waere gewesen, mit dem Bus von Muang Khua ins acht Stunden entfernte Pongsali zu fahren, der noerdlichsten Provinz von Laos an der Grenze zu China. Doch dann passierte es! Ein sich schon laenger einschleichender, schlimmer Virus, genannt Reisemuedigkeit machte sich breit. Die ersten ausgepraegten Symptome waren Schwaechezustaende, Lustlosigkeit beim Rucksack ein- und auspacken, sowie die Sehnsucht nach Alltag. Beim gruebeln wo wir denn am besten dieses Uebel auskurieren koennten fiel uns auf Anhieb Chiang Mai, Thailand ein. Wir fuehlten uns schon beim ersten Besuch in dieser Stadt einfach Pudelwohl. Chiang Mai ist auch der ideale Platz um eine Ausbildung zum Thaimasseur zu machen, oder im Yoga neue Kraft zu tanken. Roland hatte schon eine geeignete Masseurschule dafuer ins Auge gefasst und sich entschieden fuer mehrere Wochen diese wohltuenden Behandlungtechniken zu studieren. Nachdem es in dieser Stadt auch eine Fuelle an guten Yogaschulen gibt, war es einfach, Seite an Seite alltagsaehnliche Zustaende zu formen - Thaimasseur Roland und Yogini Katja.
Einige Schmankerl aus Laos gibts aber schon noch zu berichten. So zum Beispiel die Geschichte, oder besser gesagt Filmreife Szene aus dem Streifen "Outbreak". Man faehrt so ungemuetlich, holprig durch eine schoene Landschaft. Einige der Mitfahrenden oeffnen waehrend der Fahrt die Fenster und kotzen raus, andere wiederum essen die schraegsten Dinge neben einem und so weiter....Ploetzlich stoppt der Bus? Es tauchen Gestalten in weissen Schutzanzuegen und Atemschutz auf, bewaffnet mit riesiegen Flaschen und Spruehpistolen. Was wird das jetzt dachten wir? Als wir dann an einer Huette neben der Strasse die unuebersehbaren Plakate mit durchgestrichenen Huehnern sahen daemmerte uns schoen langsam die Bedeutung des Stopps. Der Bus wurde von oben bis unten mit ueblen Chemikalien abgesprueht. Leider schafften es nicht alle die Fenster rechtzeitig zu schliessen und so verteilte sich der feine Nebel auch im inneren des Buses..... Die Fahrt ging weiter. Mit Tuechern vor Nase und Mund, sowie der Frage im Kopf:"ist denn etwa die Vogelgrippe wieder ausgebrochen"? Spaetestens beim zweiten Male deutete wohl alles darauf hin - wir wissen es bis heute nicht. Wir entschieden uns fuer die Variante Schutzmassnahme ;-)
Die naechtliche Storry, als sich 6 Rucksacktouristen gegen die erdrueckenden Preise (umgerechnet 1 Euro, hier gings ums Prinzip) der Tuc-Tuc Fahrer weigerten ist ebenfalls zu erwaehnen. Wir waren 2 davon! Wir waren 8 Kilometer von der Zivilisation entfernt und beschlossen einstimmig und revolutionaer nicht zu bezahlen und eher zu Fuss als abgezockt in die doch etwas weit entfernte Stadt zu marschieren (noch dazu mit voll gefuellten Rucksaecken). Bei km 2 oder 3 fingen wir das erste mal an unsere Entscheidung doch etwas zu hinterfragen! Ein Euro pro Mann und Nase? Ist das vielleicht zu viel fuer ein Taxi und 8 km. Ja natuerlich, war wieder die einstimmige Antwort - wir sind ja nicht in einem Wohlstandsland unterwegs. Und ploetzlich haelt er an! Ein feiner Pickup, mit riesiger Ladeflaeche und genug Platz fuer alle Low-budget-traveller! Alle hatten wir die entschlossene und befriedigte Miene aufgesetzt. Mit einem Laecheln im Gesicht hat sich wohl jeder gedacht:"Es lohnt sich eben doch fuer Dinge zu kaempfen"!
Es gaebe noch viele Geschichten zu erzaehlen, aber alles geben wir hier noch nicht preis.
Und so ueberquerten wir frueher als erwartet den Mekong. Wir waren wieder in Thailand.
Wir freuten uns auf die bevorstehenden Wochen. Es wurden Wochen des lernens, des verarbeitens und aufladens.
Und sollte sich jemand fragen was wir denn so an den Wochenenden gemacht haben ist das schnell erklaert: schlafen, essen, nix tun... und eine Wildwasserraftingtour!
Naechste Woche laeuft unser Visum wieder ab, die Zeit faengt an uns davonzufliegen. Wir werden Chiang Mai naechste Woche verlassen. Mit guten Erinnerungen und einem Diplom im Gepaeck. Es hat sich fuer uns wirklich gelohnt, an diesem Ort einen laengeren Stopp einzulegen. Wir freuen uns ueber das neu erlernte Wissen und den wiederaufgeladenen Batterien - fuer das was noch kommt! Als erstes wahrscheinlich Cambodia....aber wer weiss.
Wir wuenschen Euch "buenos eires", viel Glueck beim Eierpek'n und einen bald einkehrenden Fruehling, geladen mit der Energie zu Neuem...
Thank you so big!
I'm lucky, you are lucky, all are lucky...
Katja & Roland
2 Kommentare:
hai hai thai ihr zwei (hihihihi),
tät uns interessieren, was ihr uns noch nicht erzählt habt....(via travel logbook), so viel wie ihr bisher erlebt habt geht das auf keine mühlviertler kuhhaut! echt zum beneiden!!
freut uns, dass es euch super gut geht (ohne genauere details der notdurftprogramme..) und dass ihr noch weitere energy für andere destinationen habt.
bei uns zu hause ist wieder amoi oster-schnee in den bergen gefallen, die skitourensaision ist noch nicht zu ende, aber die nahende Fussball EM macht aus uns schon kleine / grosse bierhamster...
ganz festen osterhasendrücker von
floh & uschi
sawati es zwoa!
alle eier gefunden? - oder hams sowas in euren aktuellen breitengraden ned?
daheim verpassts grad goanix (naja, vielleicht der roli auf der piste ;)) aber ende maerz schneefall und minus 2 grad treiben einen ja echt in den sueden ... oder osten ... oder sonst wohin ...
bei uns isses nun soweit ... der vorerst letzte kommentar von uns aus dem oesiland. keine ahnung ob das ziberln und zaberln bei uns schon aktiviert is, aber auf alle faelle melden sich da gaaanz komische etwas in der magengrube ?!?!
... und was hei�t da unbuergerliche??
was tut sich bei euch? gehts eh guat? ... wir hoffen, ihr habt eure reisemuedigkeit fuers erste wieder ueberwunden und sch... auf den alltag ;) (der kann jo goanix)
ein treffen mit euch zwei mindestens so unbuergerlichen wie uns waere eine feine sache, also schlagt mal einen meetingpoint vor ... indonesien hoert sich ja schon mal recht gut an, aber wir werden oz voraussichtlich erst ende juni oder so verlassen. wie lange habt ihr denn ueberhaupt noch vor, den osten zu belagern? ... oder faellt die trennung schon zu schwer?
was auch immer passieren mag - auf ein wiedersehen mit euch (wo auch immer) freuen wir uns schon jetzt!!
machts es gut & passts auf euch auf!
gglg claudia & robert
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