Dienstag, 27. Mai 2008

Hoamatlond!

teeny paradise


Servas, griass eng, habe die ehre..
wir sind zurueck aus der Ferne - schnell ist es gegangen die letzten Wochen auf unserer Insel. Die letzten Wochen waren der kroenende Abschluss unseres Abenteuers - der Urlaub vom vielen Reisen und ein einstellen auf das nach Hause kommen, was gut funktionierte auf diesem paradisischen Flecken der Ruhe. Die Heimreise war fuer uns ein kleiner Flugmarathon, den wir aber gar nicht richtig mitbekommen haben....rein in den Flieger...Zwischenlandung in Kuala Lumpur...mal kurz in Doha umgestiegen und am naechsten Tag in Muenchen gelandet. Ein wirklich netter Emfang wartete auf uns am Flughafen. Roland's Eltern sowie die ganze Familie von Katja erwarteten uns schon sehnsuechtig im kalten und regnerischen Muenchen - nachdem wir uns in die Arme gefallen sind wurde am Flughafen noch ein bayrisches Bierchen getrunken und anschliessend trennten sich, nach 8 Monaten gemeinsamen Reisens, die Wege von uns beiden. Katja fuhr nach Kaernten und Roland nach OOE - ein paar Tage bei der Familie verbringen tut gut nach dieser langen Zeit. Jetzt sind wir aber schon wieder vereint und versuchen mit den uns nicht unbekannten Strukturen nicht in Konflikt zu geraten.....zumindest nicht zu schnell....hier wird einem ja teilweise schwindlig von dem "speed". Also, lasst uns noch etwas Zeit um mit Euch allen wieder in Kontakt zu treten, wir freuen uns schon sehr darauf.
Ein grosses Dankeschoen an unsere Wegbegleiter, an alle die mit uns mitgefiebert haben.

Des woars (fuers erste!), eine Reise geht zu Ende. Eine Zeit wie ein kostbares Geschenk, welches fuer immer und ewig unsere Herzen erfreuen wird.

Katja und Roland


Gruen: unsere Route zu Land
Rot: unsere Route in der Luft

Sonntag, 18. Mai 2008

Java und Lava!

activ Bromo


Alles Insel oder was??
Na klar, bei 17503 Inseln kann man das wohl sagen! Wir steuerten erst mal die wohl bekannteste an - Bali! Von dieser haben wir jedoch nicht allzu viel gesehen. Wir kamen mitten in der Nacht an und verbrachten die ersten 2 Tage in Sunus (Mr. no problem) gemuetlichem Nest, gelegen mitten in Denpassar, der groessten Stadt auf Bali. Beim F1-schauen mit Bier und Pizza in Sunus Wohnzimmer, samt ganzer Familie, hatten wir es ziemlich lustig und bekamen so manche Weisheit aus der balinesischen Kultur aufgetischt. Tag's darauf, frueh Morgens, machten wir uns auf die Reise nach Java, denn die Vulkangegend rund um den Mt.Bromo wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Nach einigen Pannen bei der Busfahrt (Motor ueberhitzt, Benzin ausgegangen und fuer uns nicht erkennbare Gruende) kamen wir gut und sicher mit der Faehre von Bali nach Java. Im allgemeinen kann man sagen, dass die Indonesier beim Busfahren so ziemlich die abgef... Musik hoeren was uns bis jetzt zu Ohren kam - Hansi Hinterseher auf indonesisch klingt ziemlich aehnich dem Original. Dieses Vergnuegen hatten wir zum Glueck nur bei dieser einen Busfahrt - haengt wohl sehr vom Geschmack des Busfahrers ab. Eine Nacht verbrachten wir im schoenen Probolinggo, wo wir von Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen zum staunen kamen. Ein netter junger Herr zeigte uns sogar die gut versteckten Plaetze an denen es Bier zu kaufen gibt - Probolinggo ist streng in der Hand der Moslems. Mit einem kleinen Bemo (Minibus) fuhren wir am naechsten Tag ins 2 Stunden entfernte Cemoro Lawang. Einem netten kleinen Ort, erhaben auf einer Anhoehe von ca. 2500m liegt er da und bietet einen herrlichen Blick auf die rauchenden Vulkane - als wir angekommen sind haben wir jedoch nicht viel gesehen, voll die Nebelsuppe! Wir genossen die kuehlen Temperaturen, die frische Luft und eine Ruhe wie vor einem "Ausbruch"! Wir bezogen unsere Betten in der schoenen Lava-View-Lodge und verabredeten uns mit zwei netten jungen Burschen in Gummistiefeln zum reiten. Es ist lange her das wir auf einem Pferd gesessen sind, aber nach einigen stoerrischen Fluchtattacken hatten wir die Minipferde gut im Griff. Vor allem Katja zeigte ueberaus talentierte Reitkuenste - deswegen gibt es nicht mal ein Foto! Es war herrlich in dieser Landschaft herumzureiten und nach einiger Zeit verzog sich auch der Nebel wie ein Vorhang vor dem ersten Akt einer Theatervorstellung. Uns fielen fast die Augaepfel raus als wir diese Kulisse erblickten. Wie bei alten Fernsehklassikern "Mondbasis Alpha 1" oder "UFO" (das waren noch Filme) - und mitten darin ein Hindutempel. Wow, man spuert das brodeln und sinkt in eine andere Welt.
Am naechsten Tag mussten wir schon um 3 Uhr raus, denn die Fahrt mit dem Jeep auf den "Gunung Penanjakan (2770m)" dauerte fast 2 Stunden und wir wollten uns den Sonnenaufgang, sowie die Szenerie dieser Landschaft auf keinen Fall entgehen lassen. Muede fuhren wir steile Wege hoch und kamen kurz bevor sich die Sterne verabschiedeten oben an. Gut das wir uns noch zwei warme Bromohauben gekauft haben, denn da oben war es ganz schoen windig und kalt. Die Geschwindigkeit durch die Erdrotation muss wohl am Equator ganz schoen schnell sein, denn die Sonne hatte es ziemlich eilig in die Hoehe zu kommen. So konnte man ein sehr kurzes, aber wunderschoenes Farbenschauspiel der besonderen Art geniessen. Von oben konnte man fast in den Krater des Bromos sehen und auch der groessere Vulkan "Gunung Semero (3676m)" zeigte seine Aktivitaet, was sehr selten der Fall sein soll. Die Fotos sollten fuer sich sprechen. Indonesiens "Superman" bestand auch auf ein Foto - und zwar mit Katja! in weniger als 2 Minuten schossen alle Leute Fotos von Superman und Katja, war ein echt lustiger Typ!
Anschliessend fuhren wir zum Fusse des Mt.Bromos und erklommen die Kante des Kraters, wo man herrlich entlangspazieren und den feinen Duft von Schwefel schnuppern kann. Guckt man in den Kegel rein bekommt man annaehernd ein Gefuehl was sich einige Schichten darunter abspielt - beim Ausbruch vor einigen Jahren war jedenfalls keiner so nahe am Vulkan.
Noch gefesselt vom Erlebten machten wir uns auf die Rueckreise nach Bali. Kaum zu glauben wieviele Menschen in ein Bemo passen - nicht weniger als 35 Personen sassen, lagen, hingen in und aus dem Bus, so eng das man nicht mal ein Foto schiessen konnte, leider! Was wirklich bemerkenswert ist, dass manche dabei noch tief und fest schlafen koennen. Im Nachtbus von Probolinggo nach Bali hatten wir dann wieder mehr Platz.
Zurueck in Denpassar mussten wir uns eigentlich nur mehr ueber eines klar werden: "wo verbringen wir unsere letzten Wochen unserer Reise? - auf welcher Insel werden wir wohl einen schoenen Ausklang finden?" Es dauerte eine Weile, doch dann fanden wir die perfekte kleine Insel in der Naehe von Lombok, einer Insel im Osten von Bali - eine kleine Scheibe vom Paradies (gerade mal 2km im Umfang), auf der die Menschen vom schnellen Lauf der Zeit noch nichts verspueren und uns wie kleine Koenige behandelten.
Wie die letzten Wochen so verlaufen sind wirds in unserem naechsten und wohl letzten (fuer diese Reise) Bericht zu lesen geben.
So, jetzt ist es raus, wir kommen Heim! Und wie wenige vermuten werden, freuen wir uns so richtig auf alles was es auf Reisen nicht gibt. Familie, Freunde, Heimat, neue Aufgaben (bei was auch immer), gute Hausmannskost (Katja traeumt schon von der Brettljausn), Sport in herrlicher Luft....es gibt soo vieles auf was wir uns freuen. Ausserdem faengt ja bald die EM an und das gibt es ja auch nicht alle Tage im Lande Oesterreich ;-)

Und so umarmen wir Euch ein letztes Mal durch ferne Arme mit Hilfe des WWW, bald ersetzt durch richtige!

Katja & Roland

Samstag, 26. April 2008

Clean Singapore!

Crashkurs Asien


Mit freier Platzwahl im Flieger der Air-Asia gings ab nach Singapore. Dort warteten bereits mehrere Jonny's (ultra-coole Jungs im Teenageralter) mit dunklen Sonnenbrillen und Sturmgewehren die fuer unsere "Sicherheit" sorgten - eher beaengstigend die jungen Burschen als beruhigend. Bei Burger-King wurde dann mal so richtig gevoellert - "because it's on our way" - mmhhhh....
Beim verlassen des Terminals mit dem Skytrain erinnerten wir uns an die schoenen Spielzeugteppiche (wo Strassen und Wiesen aufgedruckt sind) mit Hochhaeusern darauf - na ja, ziemlich geordnet, steril und durchorganisiert.
Mit dem MRT fuhren wir Richtung Zentrum. Dabei lernten wir, wie wir uns vor Terroranschlaegen in den Zuegen schuetzen koennen. Auf unzaehligen Monitoren wird den Fahrgaesten so manch explosives, nachgestellte Video gezeigt. Diese zeigen deutlich, wie man sich in so manchen Extremsituationen richtig verhalten sollte.

Beispiel:
ein Mann laesst die schwarze, schwere Sporttasche unter dem Sitz verschwinden und will verduften!
Empfohlenes Verhalten:
1)den Verdaechtigen laut und deutlich auf sein vergessenes Gepaecksstueck aufmerksam machen und sein Verhalten pruefen bzw. einschaetzen.
2)reagiert der Verdaechtige nicht oder flieht, sofort ueber die Sprechanlage den Vorfall melden und genaue Angaben zur Person und Tasche machen.
3)Wird der Vorfall durch die Experten als gefaehrlich eingestuft, aktiv bei der Evakuierung mithelfen und beduerftigen Menschen dabei helfen den Zug moeglichst schnell bei der naechsten Haltestelle zu verlassen....
und so weiter und so fort......

Weiters wird das Ergebniss, wenn die oben angefuehrten Anweisungen ignoriert werden, sehr wirkungsvoll dargestellt. Das sieht dann folgendermassen aus: Bummmmmm mit riesigem Feuerball aus dem Tunnel! Anschliessend gibt es unschoene Bilder aus der tragischen Vergangenheit von Terroranschlaegen zu bestaunen.
Man glaubt es kaum, nach einigen Fahrten kommt man sich vor wie ein Undercoveragent auf der Suche nach potentiellen Taschenvergesser....also die Werbung wirkt!
Anschliessend bezogen wir unsere Jugendherberge "Cosy Corner Guesthouse", mit Winnie the Pooh Bettwaesche in den Stockbetten - juhu, wir sind wieder 12....es war aber sicher die guenstigste Loesung, fuer eine Woche in Singapore zu uebernachten - und wir hatten unseren Spass bei den gemeinsamen Fruehstuecksdebatten unserer Mitbewohner - die auch nicht viel juenger waren als wir, wahrscheinlich aehnliches Budget in der Reisekasse.
Den ersten Tag verbrachten wir mit staunen - ganz Singapore shopt und shopt und shopt...was wiederum heisst, dass jedes 2. Gebaeude in der Sadt ein Shoppingzentrum ist. Natuerlich voll klimatisiert. Dies hat auch den grossen Vorteil, dass es in den Strassen angenehm kuehl bleibt - sicherlich kein Koeberlgeld was die da reinbuttern - auch jede U-Bahnstation wird auf herbstliche Temperaturen heruntergekuehlt. Am schlimmsten war es aber im Kino! Wir hatten schon erwartet, dass es kalt werden wuerde, deswegen holten wir noch unsere Pullis, Stutzen und langen Hosen - Ein Daunenschlafsack zum zudecken waere aber besser gewesen! Zum Glueck hatte unser Film keine Ueberlaenge und war heiss an Action und Spannung, so dass wir die roten Nasen gar nicht bemerkten - "Street Kings" mit Keanu Reeves - a bissl wued der Film, aber nicht schlecht - Action halt!
Mit leichter Unterkuehlung schluepften wir in unsere Stockbetten und schalteten mal die Klimaanlage im Zimmer fuer ein Weilchen aus.
Am 2. Tag ging es nach little India - Hurra wir sind wieder Zuhause!
Unglaublich wie sehr sich diese Stadt von einer Ecke zur anderen veraendern kann. In little India begegneten uns wieder die bekannten Gerueche, die Farben, die herrlichen Speisen (die wir natuerlich wieder mit den Fingern gegessen haben - schmeckt einfach besser), Maenner in Wickelroecken....hier war es aber um vieles sauberer als im "echten Indien" - die Strafen fuer das verschmutzen der Strassen sind wohl auch den Indern zu hoch!
Was sonst noch so verboten ist: auf den Boden spucken, Kaugummi kauen ist erlaubt, Verkauf und Entsorgung streng verboten, eine Frucht namens Durian (stinkt zum Himmel), in manchen Gegenden sind auch Hunde verbannt, natuerlich essen und trinken in der U-Bahn (telefonieren aber noch nicht), manchesmal sogar das anlehnen an Mauern und Gelaendern.....
Am Abend stand grosses Krabbenessen (Singapores Lieblingsspeise - chilly Crab!) am Programm, mit Yukiko (besuchte mit Roland die Massageschule in Thailand) und Ihren Freunden. Ein Schlemmen ohne Ende, unzaehlige Gaenge in Riesenportionen an Seafood wurden uns serviert und als unsere Baeuche schon kugelrund waren, kamen dann die Riesenkrabben - ein Gedicht, war das erste mal fuer uns. Thank's Yukiko and friends for this unforgetable, noble dinner!
Naechsten Tag ging es auf die nahegelegene Insel Sentosa - nicht wirklich die Wucht fuer uns! Ein reiches Angebot (von Unterwasserwelt bis Sommerrodeln...) fuer Touristen, die sich von einer Atraktion zur naechsten draengeln und natuerlich auch die Preise dem Staedtetourismus angepasst sind. So besuchten wir nur das schoene Schmetterlingshaus und waren verbluefft, welch vielfaeltige Arten, Groessen und Farben es bei so mancher Spezies gibt. Manche kannten wir aus Nepal und aus anderen Gegenden! Die Schmetterlinge fuellten jedoch nicht den ganzen Tag aus und so konnten wir uns noch in so manche Shoppingcenter verirren. Dabei liessen wir uns vom Konsum der Singaporianer anstecken - es ging sich aber nicht viel fuer uns
aus ;-)
Fuer Tag 3 war Chinatown angesagt. Chinatown = Moneychangetown = Reflexologietown = Werbung fuer Olympia 08 town = Kitsch made in China.....und coole Sonnenbrillen fuer coole Leute gibts natuerlich auch! Zum Glueck hatten wir wieder Yukiko an unserer Seite, denn sonst waeren wir wohl in dem ganzen Trubel verloren gegangen. Uebrigens leben in Singapore fast 80% Chinesen, der Rest ergibt sich aus allen Laendern Asiens.
Zum Glueck auch Japaner, zu denen auch Yukiko gehoert, denn die, wissen wo es das beste Sushi in ganz Singapore zu finden gibt. Wir konnten es nicht glauben, der feine Geschmack brachte unsere Gaumen zum jauchzen (kein Vergleich zu oesterreichischem Sushi). Vor allem der "Squid", allias die Krake hatte es in sich - da zeigen sich so manch neue Gesichtszuege beim Verzehr! Es hat uns so gut geschmeckt, dass wir gleich am naechsten Tag nochmal hingegangen sind.
Nach so viel Stadt haben wir einen Ruhetag auf der Insel "Pulau Ubin" eingelegt. Viele sind im Glauben, Singapore ist eine reine Metropole ohne Natur - stimmt nicht! Nur 1-2 Stunden benoetigt man vom Zentrum auf die Dschungelinsel. Dort borgten wir uns zwei Mountainbikes aus und erkundeten den von Waranen uebersaeten Flecken Singapores. Wenn man nicht aufpasst kann es leicht passieren, dass man die Tierchen ueberradelt...waere Roland fast 2x passiert! Von einem Steg aus kann man den Flugzeugen, die im Minutentakt abheben, zusehen wie Sie in alle Richtungen der Welt verschwinden - hat was besonderes! Wir genossen den Tag der Ruhe sehr!
An den Spruch "das beste hebt man sich zum Schluss auf", haben wir uns ohne wenn und aber gehalten - der Singapore Flyer! Eine in die Hoehe gezogene Kopie des Wiener Riesenrades. Mit 156 Metern (hoechstes der Welt) war dieses supermoderne, rotierende und geniale Aussichtsspektakel ein Highlight unseres Besuches und ein schoenes Abschiedsgeschenk zugleich.
Am Tag darauf raeumten wir unsere Bude fuer neue Abenteurer. Beim packen fiel uns auf, dass der Rucksack immer kleiner wird, oder liegt das vielleicht schon am vielen shoppping!
Singapore fuehrte uns nochmals durch so manch "bekanntes" asiatische Land. Wer weniger Zeit hat als wir und einiges ueber Asien erfahren moechte, sollte sich diese Stadt nicht entgehen lassen. Ein bunter Mix aus Kultur, Moderne und Tradition. Ein Eintauchen in den Speed der Future, ein Paradebeispiel der Konsumgesellschaft und Unterhaltung, sowie das moegliche Erlangen einer Vorstellung, einmal auf einem anderen Planeten als der Erde leben zu koennen - alles moeglich in Singapore. Wir sind aber froh, dass sich dies noch auf diesen kleinen Flecken Erde beschraenkt...
Da fragen sich wahrscheinlich viele, und was ist mit dem Nachtleben? Keine Ahnung, wir hatten keine Kraft und auf keinen Fall das Geld um diverse Clubs zu besuchen - laut Berichten soll es ziemlich flott abgehen - ehrlich gesagt hatten wir auch kein Interesse daran!
Und schon "fluggs di wuggs" sassen wir selbst in einer der Maschinen die von Singapore in die weite Welt abheben. Vielleicht hat uns auch jemand von der Insel Ubin beobachtet und sich gefragt wo denn dieser Flieger hingeht....er wirds wahrscheinlich nie erfahren, Ihr jedoch schon - NACH INDONESIEN!

Fuer uns geht ein langer Buerotag zu Ende (Leitungen in Indo sind wieder mal nicht die schnellsten), freuen uns auf ein Bierchen nach getaner Arbeit und hoffen, allen unseren Begleitern unserer Page geht es auch fein!

Sampai Jumpa (good bye)
Katja & Roland

Montag, 21. April 2008

The Beach

Die Schatzinsel


Mittlerweile muessten auch die letzten Winterschlaefer erwacht sein und dem Fruehling hallo gesagt haben. Wir hoffen unseren lieben geht es gut und die Sonne scheint Euch bereits warm ins Gesicht und auch ueberall sonst hin.
Bei uns ist bereits die 30. Travelwoche angebrochen, oder ist es die 31.??, na egal - nach unserem Inseltrip haben wir jegliches Zeitgefuehl verloren. Oft fragen wir uns:"welchen Tag haben wir heute"?? Dann kommt so etwas wie:"ich glaub Mittwoch"? Dann der andere:"echt, ich dachte Samstag!!!? Wie lange sind wir denn schon hier?? Keine Ahnung! Ja das glaub ich!
Die Zeit auf der Insel koennen wir mit ein paar Worten beschreiben - "gefallen ins zeitlose Paradies"!
Die Fahrt mit dem Zug von Bangkok, ins 14 Stunden entfernte Trang, haben wir gar nicht mal so richtig mitbekommen. Eingestiegen - eingeschlafen - durchgeschlafen - angekommen - ausgestiegen. In Bangkok bekommt man einfach nicht viel Schlaf!
Von Trang (uebrigens in Thailand fuer Kuchen so bekannt wie der Hummel in OE fuer seine Gramastettnerkrapferl) gings mit Tuc Tuc, Minibus und Boot auf die Insel Koh Ngai (die Thais sagen einfach nur kohai).
Was uns dort erwartete war alles andere als "uebelst". Der Platz war wie geschaffen fuer unser Projekt "Genuss, Romantik und Yoga" - und das Projekt wurde zum grossen Erfolg.
Den groessten Stress, da brauchen wir nicht lange ueberlegen, verursachten zwei "Wasserrohrbrueche" in unserer bescheidenen Huette. Gar nicht mal so einfach mit einem Ruhepuls eines Lance Amstrong, bei uns jedoch nicht antrainiert, schnell zu reagieren und zwei Kunststoffrohre wieder zusammenzustecken - unsere Huette wurde zum Gleuck nicht weggespuehlt und wir konnten den Schaden ohne fremde Hilfe wieder reparieren - wir hatten die Gaudi schlechthin....und waren "etwas" nass.
Ein weiteres Abenteuer war die Suche nach Freitag. Wir haben die ganze Insel nach Ihm abgesucht, sind durch dichten Dschungel gewatet, die halbe Kueste haben wir nach Ihm abgeschnorchelt (da haben wir auch Nemo und Dori entdeckt), Freitag haben wir jedoch leider nicht gefunden. Wir hatten ja auch keine Ahnung welcher Wochentag war ;-).
Dafuer haben wir so manchen einsamen Traumstrand entdeckt - die Bilder, denken wir, sprechen fuer sich!!
Nachdem wir die Suche nach F aufgegeben haben, widmeten wir uns den Dingen die im Urlaub halt so anstehen - dazu gehoeren eben Sachen wie: lesen/abhaengen in der Haengematte, romantische Spaziergaenge am Strand, baden in der endlos-grossen Badewanne, die zulaessige Nutzlast von Haengematten testen und ueberschreiten, Fuesse vom heissen in den kuehlen Sand wuehlen, Muscheln sammeln, vor der Huette etwas schaukeln (wenns wirklich mal zu fad wurde), kuehle Bierchen trinken, das buddhistische Neujahrsfest feiern, schnorcheln, kajaken, Bootstouren auf noch kleinere Inseln machen...und dass, mit all der Energie vom morgentlichen Yoga! Wir wurden zu richtigen Fruehaufstehern und liessen keinen Sonnenaufgang aus. Dafuer wurden wir reichlich belohnt.
Ein weiteres Highlight war der "Sturm". An einem Nachmittag, wir wissen nicht mehr welcher, wurde es zunehmend schwaerzer. Der Wind fing an, an unserer Huette zu ruettlen und die ersten Regentropfen kamen waagrecht daher. Bis sich die dunklen Wolken einfach dafuer entschieden alles auf einmal runterfallen zu lassen. Da hiess es ab ins Meer, und in den groessten Whirlpool der Welt zu tauchen - war super, eine kalte Dusche von oben in einer warmen gefuellten Wanne.

Die jetzige Geschichte koennen wir auch nur erzaehlen weil wir keine Kinder mehr sind. Waeren wir noch welche, wuerde dies unter absolut genialstes Kindergeheimniss der Welt fallen und duerfte nie, nie erzaehlt oder weitergesagt werden. Also, dass muss man sich so vorstellen - riesiger Felsen, von aussen sieht man gar nix, RIESIG, eigentlich ein Inselfelsen, ein einziger riesiger Brocken! Und wenn man ganz nahe an diesen Felsen heranschwimmt, sieht man ein kleines Loch! Da kann man doch reinschwimmen dachten wir - und wir sind reingeschwommen. Nach ein paar Metern wurde es ploetzlich von vorne hell...das gibts doch nicht...wir sind doch niemals schon durch....ist da vielleicht...nein das gibts doch nicht, oder doch...komm wir schwimmen noch ein Stueck...WAHNSINN, eine Oase mit kleinem Strand und Baeumen, mitten in diesem riesen Brocken Gestein. Und nach oben hin offen, was man natuerlich von aussen gar nicht sieht - ein verstecktes kleines Paradies. Spaeter erfuhren wir, dass frueher Piraten Ihre Beute dort versteckt hielten... Wie gesagt, das beste Kindergeheimniss der Welt ;-) kleine Geschichte fuer unsere kleinen Leser!

Wir haetten schon noch ein Weilchen bleiben koennen, auf unserer Insel, hatten jedoch schon das Flugticket fuer Singapore in der Tasche. So hiess es schweren Herzens Abschied nehmen, Huette raeumen, den Sand aus den Sachen schuetteln, Yogamatte einrollen und ab ins Boot.
Wieder an Land fielen wir einem "fast blinden" Busfahrer in die Haende und unser Ruhepuls war fast aus der Ruhe gekommen. Mal fuhr er links, mal fuhr er rechts, mal fuhr er zickzack und mal in der Mitte. Das Tempo auf gerader Strecke glich einer Sinuskurve und ab und zu wurde unmotiviert gehupt - wir waren froh nach 30 km in Trang aus dem Bus steigen zu koennen. Trang....da wurden gleich mal 3 leckere Kuchen gekauft, Proviant fuer die Fahrt nach Phuket - als die Kuchen verspeist waren, sind wir auch schon in Phuket angekommen. Der Buschaffeur war so nett und liess uns gleich in der Naehe des Flughafens raus, dort wollten wir uns naemlich eine Unterkunft fuer die letzte Nacht in Thailand suchen - auf keinen Fall die Touristenstroeme Phukets kreutzen. Wieder einmal meinte es der Zufall gut mit uns und wir trafen auf 2 nette Polizisten. Einer der beiden verhalf uns sofort zu einer super Unterkunft in der Naehe des Flughafens, denn dieser kannte einen stolzen Besitzer zweier Bungalows.
Und so verbrachten wir unseren letzten Abend in Thailand, prominierend am Strand genossen wir den letzten Sonnenuntergang auf thailands Boden und assen noch einmal leckeres Seafood.
Wir sagen good bye Thailand! Zurecht traegst du den Namen "Land des Laechelns" und wir wissen jetzt, dass "Orange Juice 10 Baht" kostet und alles "same, same but different" ist.

Und ab gings nach Singapore....aber das ist eine andere Geschichte! Nur Vorweg - man das Bier und das Trinkwasser sind "echt uebelst teuer".....

hugs
Katja und Roland

Samstag, 5. April 2008

Kambodschas Reichtum!

im alten Reich der Khmer


Ist der Fruehling schon eingekehrt??
Wir haengen immer noch im Sommerloop fest und das Thermometer pendelt sich gerade an der 40-Grad Markierung ein. Bevor wir in Richtung Kambodscha aufbrachen, suchten wir noch einmal fuer ein paar Tage Abkuehlung in den Bergen Thailands. Das Ziel hiess Chiang Dao, ca. 2 Std von Chiang Mai entfernt. Ein echt feines Plaetzchen um Luft zu holen, zu schlemmen und Hoehlen zu erforschen. Die erwartete Erfrischung blieb leider aus, auch in hoeheren Lagen wurden unsere Schweissdruesen maechtig gefordert. Fein war es auch die Umgebung mit dem Fahrrad zu erkunden, vor allem entlang der schoenen "beautyful road", die heisst wirklich so - auch wenn dies nur frueh Morgens und Abends moeglich war. Zur Mittagshitze verkrochen wir uns in die buddhistischen Hoehlen von Chiang Dao, zu den Fledermaeusen und Riesenspinnen, uahh unheimlich (manche Passagen waren nur im Heeresbekannten "robben" zu ueberwinden)- und das im Zappendusteren. Wir haben dabei die Erkenntniss gemacht, dass wir keine guten Hoehlenmenschen abgeben und froh sind dieses Zeitalter schon hinter uns zu haben. Abends waren wir im "Nest", sassen im Pavillion und wurden von unseren lieben thailaendischen Gastgebern mit 4-Hauben-Koch-Gaumenfreuden beglueckt. Wir besuchten auch eine Monastry, mitten im Gebirgsdschungel - um diese zu erreichen mussten wir noch 509 Stufen bewaeltigen. Der Platz war so fein, dass man sich am liebsten die Haare abrasieren und sich fuer laengere Zeit unter die Moenche mischen moechte - die edle Ruhe....
Bevor es mit dem Bus zur kambodschanischen Grenze ging, hiess es Abschied nehmen von unseren lieb gewonnen Travelfreunden und Mitbewohner des tollen Pakinai-Guesthouses. An dieser Stelle nochmals einen dicken Druecker nach Chaing Mai, zu Andre und Dong - es war eine schoene Zeit bei Euch!
Die naechtliche Fahrt im VIP-Bus ueber Bangkok nach Aranya-Prathet war im Tiefschlaf schnell verflogen - Diese Nackenhoernchen sind doch wirklich eine wahnsinns Erfindung - warum gibt es die nie im Flugzeug, dann waeren lange Flugstrecken nicht mehr so anstrengend. Man fuehlt sich wie ein Popstar auf Tournee, bis frueh Morgens die Fernseher angehen und abgewandelte Bonanza-sampler, im thailaendischen Style ueber den Bildschirm flimmern - Muss man gesehen haben, der reinste Brueller...
Dann hiess es, "departure Thailand" und "arrival Cambodia". Wir hatten bereits das Visum im Pass und hatten die "Borderwork" schnell hinter uns - wir waren in Poipet. Der erste Eindruck war "welcom back in India". Der Asphalt war weg und kleine Kinder bettelten um Riel oder Suesses. Die Fahrt nach Siem Reap war vergleichbar mit dem zureiten eines Wildpferdes....Schlagloecher ohne Ende, Staubwolken so gross und dicht wie ein Hurikane und die Wolken am Himmel wurden immer dunkler und dunkler. Auf halbem Wege fing es an wie aus Kuebeln zu schuetten = Staubstrasse wird zur Schlammpiste. Eine einzige Rutschpartie! Es dauerte nicht lange und die ersten Mopeds und Autos erstickten im Dreck. Wir warteten eigentlich nur mehr auf unseren Stillstand. Wir hatte aber einen guten Rallypiloten am Steuer, der jedes Schlagloch elegant umschlitterte und jedem Matschhaufen heldenhaft den Kampf ansagte. Und bevor auch er von der Kraft der Natur zum erliegen kam, trudelten wir in Siem Reap ein - Hurra, das Wildpferd wurde gezaehmt!
Schoen, dass wir auf unserer Reise immer wieder gute Tipps und Ratschlaege von anderen Travellern bekommen. So auch die Empfehlung der "Prince Mekong Villa", ein optimaler Unterschlupf fuer Erkundungstouren zu den nahegelgenen Schaetzen der Khmer Dynastie. Der schweizer Besitzer Erich war lange Zeit entlang des Mekong-Rivers als Reisefuehrer taetig und kannte auch die Tempelanlagen von Ankor wie seine Westentasche. Dies war uns beim Umgehen des Touristenstromes wieder einmal sehr zu Gute gekommen. Wer die Anlagen von Angkor kennt weiss, dass ein Tag nie ausreicht, um in der Welt von sehr leicht erkennbarem Groessenwahnsinn, auf Entdeckungsreise zu gehen. Und so loesten wir um 5 Uhr Morgens beim Eintrittsgate einen 3-Tagespass, incl. einer Ablichtung unserer von der Anfahrt (mit Fahrraedern 8 km und ca.35 Grad, sowie 90% Luftfeuchtigkeit) voellig zerstoerten und verschwitzten Gesichtern. Natuerlich wurden wir fuer unsere Muehen schon beim Sonnenaufgang am Phnom-Bakheng-Tempel reichlich entschaedigt. Uns bot sich ein herrlicher Blick auf einen dampfenden Dschungel und der Tempel faerbte sich von der Morgensonne in wunderschoenes Rot . Wir waren von der Energie und des Zaubers dieses Platzes sprachlos, genau wie ein paar wenige andere Geniesser.
Es ging weiter zu anderen Sehenswuerdigkeiten, wie z.B. Angkor Thom (riesige von Stein erbaute Pforten), Bayon (groesster Tempel im inneren vom Thom) und noch viele andere mehr. Die Highlights des ersten Tages waren vor allem die Begegnungen mit den kambodschanischen Menschen, das Radln entlang der Mauer von Angkor Thom, der Dschungeltempel Ta-Prohm und natuerlich die schoene Natur, die dies alles traegt.
Man kann sagen wir haben uns in dieses Land in sehr kurzer Zeit verliebt und freuten uns auf die uns noch bevorstehenden Tage im Reich der Khmer. Der zweite Tag verlief aehnlich schoen, nur mit dem grossen Vorteil, dass die Fahrraeder im Stall blieben und Erich uns einen seiner Tuc-Tuc Fahrer anvertraute. Es faellt uns schwer diese Eindreucke zu beschreiben, am besten sprechen wahrscheinlich die Fotos fuer sich - oder man faehrt einfach selbst mal hin...
Am 3. und letzten Tag unserer Tempeltour erwartete uns der groesste je gebaute Tempel auf uns - Angkor Wat. Wieder krochen wir um 4 Uhr Morgens aus den Federn, um das morgentliche Sonnenschauspiel, auf der Buehne aus Stein mitzuerleben. Wir verbrachten Stunden in und um den Tempel. Es gefiel uns, auf kuehlen Steinen in den Ecken des Tempels zu hocken und die Kraft dieses Platzes auf uns wirken zu lassen - amazing, !no more comments!
Einen kleinen, kurzen und dunklen Moment gab es an diesem Tage auch. Als wir so im Einklang mit uns selbst und der Umgebung waren, uns die Freude eigentlich niemand mehr entreissen konnte, hat sich eines unserer Fahrraeder in Luft aufgeloest...Kurz wurden wir aus unserem schwebenden Zustand gebeutelt, denn der Einsatz dieser rostigen Drahteselchen betrug stolze 45 Dollar. Wir entschieden uns zuerst mal unsere Maegen zu stopfen und dann weitere Schritte einzuleiten. Das Essen war gut, die alte Laune wieder hergestellt und der vermeindliche Diebstahl schnell vergessen. Und auf wundersame Weise, als unsere Baeuche lieber ein Tuc-Tuc bevorzugt haetten, war das verloren geglaubte Fahrrad ploetzlich wieder da.......was sind wir doch fuer Glueckspilze ;-))
Am Tag danach war mal lange schlaaaaafen angesagt, Erichs Bockwuerstchen futtern und mit viel Ankorbier runterspuehlen. Unsere neu gewonnenen "schwizzzzer Fruende" Helen & Michael brauchten aehnliche Regenerierungsmassnahmen, hatten Sie doch das gleiche Programm zu absolvieren wie wir. Unsere Wege kreuzten sich in diesen Tagen immer und immer wieder bei den Tempeln. Nach anfaenglichem "Smaltalk" wurden bald ausgedehnte Gespraechsrunden gefuehrt, die wir sehr genossen haben.
Aufgrund der wirklich anstrengenden letzten Tage und immer noch ansteigenden Temperaturen tauchten immer wieder Inseln, Palmen, Meer vor unserem inneren Auge auf. Wir waren hin und hergerissen. Zum einen liess uns Kambodscha nicht mehr los und zum anderen hatten wir nicht die Kraft im heissesten Monat des Jahres noch weiter ins Landesinnere zu reisen. Schweren Herzens, mit dem Gedanken irgendwann mal wieder zureuckzukommen, sagten wir "good bye lovely cambodia". Wir fanden hier viel Waerme, lachende Gesichter von offenen Menschen und eine wunderschoene Natur. Die Zeit in Kambodscha war viel zu kurz, aber lange genug um nach der Abreise in Melancholie zu verfallen. Vielleicht probieren wir es nochmal in der kuehlern Zeit des Jahres!
Mit Helen und Michael gings zurueck nach Bangkok. Wir hatten schoene gemeinsame Tage vor uns, mit ausgedehnten Fruehstuecksrunden, einem spannenden Besuch in der Siam-Ocean-World (geile 4-D Show!) und abendliche Bierverkostungen - "Dress Code passed". Die beiden sitzen gerade im Flieger nach Kathmandu um dem Annapurna liebe Gruesse von uns auszurichten...by the way, es war uns eine Freude! Wir sehen uns Zuhaus...und viel Glueck noch bei Eurem Tripp!
Bei uns schauts fogendermassen aus: Wir sind reif fuer die Insel... Meer... Abkuehlung... plantschen... unter den Palmen liegen. Deshalb gehts Uebermorgen mit dem Zug in den Sueden Thailands, wo wir dies alles zu finden hoffen. Wir begeben uns auf "Robinson Crusoe's" Spuren und hoffen "Freitag" wird uns was leckeres zu Essen kochen.

Wir melden uns....wir warten auf Flaschenpost!

Bussis und Fussballvorfreude

Katja & Roland

Montag, 17. März 2008

Daily business...

wer hat an der Uhr gedreht...


Hallo Osterhasen...
Laos liegt schon wieder viele, viele Kilometer hinter uns. Wir strandeten die letzten Wochen in Chiang Mai. Nicht um bloss auf der faulen Haut zu liegen, nein, Roland hat die Ausbildung zum Thaimasseur gemacht und Katja uebte sich als Yogimeisterin. Es tat richtig gut mal wieder so etwas wie Kontinuitaet zu verspueren, neue Gefilde zu betreten, zu lernen und noch dazu gegenseitig davon zu profitieren - man glaubt gar nicht was man hier in einigen Wochen so erlernen kann und welche Wege sich dabei auftun koennen - macht uns riesigen Spass.
Nun zu der Zeit davor, der Zeit in Laos. Wie schon berichtet hatten wir es abgeschrieben weiter in den Sueden zu reisen, einfach zu viele Touristen! Und so fuehrte unsere Route nach Nong Kiaw, 5 Stunden mit dem Minibus (jedoch so viele Passagiere wie in einem grossen Reisebus) von Luang Prabang Richtung Norden. Die Fahrt war ein Ritt durch eine schoene Landschaft, gepraegt von saftigem Gruen und vorbeiziehenden kleinen Doerfern. Dabei rieben sich die verschwitzten Koerper der Reisenden durch das staendige Geholpere aneinander, inclusive Peeling vom vielen Staub der durch die Fenster drang - bei Busreisen in Laos darf man auf keinen Fall Kontaktscheu sein!
Nong Kiaw ist ein kleines verschlafenes Dorf, bestehend aus ein paar Haeusern, ein paar Restaurants und einem erstklassigen Kino. Ein Kino der besonderen Art! Eine super Idee eines Hausbesitzers, der seine Raeume einfach mit Grossbildfernseher, DVD-Player, Lautsprechern und vielen Polstern ausgestattet hat und ein wirklich reiches Angebot an englischen Filmen zur Auswahl bot. Einmal kuschelten wir uns zu Sideways aneinander, das zweite mal zu Babel - super Filme! Wir fuehlten uns wie Zuhause am Sofa vor der Glotze....schoen!
Wir wohnten in einer kleinen, jedoch feinen Bambushuette. Das duschen wurde jedoch jedesmal zu einer Mutprobe. Nong Kiaw hat ein kuehleres Klima und das Wasser in der Huette wurde wahrscheinlich vom nahegelegenen Gebirgsbach abgezweigt, brrrr...A...kalt - Katzenwaesche! Nicht gerade eine Wohltat, sich nach ausgedehnten Fahrradtouren unter diesen Wasserstrahl zu stellen!
Dafuer waren die Touren mit dem Bike wunderschoen. Einmal sind wir 60 Kilometer Richtung nirgendwo geradelt. Auf dem Weg fanden wir so manche Hoehlen in denen viele Menschen waehrend des Indochina-Krieges Unterschlupf fanden, schoene Wasserfalle und natuerlich mehrere Doerfer die uns den Namen "Hilltribes" verdeutlichten - wieder einmal unvergessliche Ausfluege in die Zeit zurueck. Waehrend der Fahrt liefen die Kinder neben uns her und schrien ununterbrochen "sawati, sawati...(Hallo)" und winkten uns zu. Manchesmal kamen die lauten Schreie einfach aus dem Dschungel, ein Paradies fuer die Kinder. Fotos konnten wir nur wenige schiessen, denn eine Kamera kann diesen Menschen richtig Furcht einjagen, aber solche Erlebnisse nimmt man eh am besten mit dem Herzen auf.
Was sich aber mit der Zeit etwas negativ auf unser Gemuet auswirkte, vor allem wenn wir Hunger hatten, waren die nicht gerade kreativen Speisekarten in Laos, "same same but different" as in Thailand. Das ewige fried...fried...fried... machte uns so gar keine "Freid" mehr. Vom kulinarischen Vergleich auf unserer Reise liegt immer noch Indien mit weitem Abstand in Fuehrung. Fuer ein, zwei Wochen ist das gekochte, ungewuerzte Essen ja ganz lecker, aber auf lange Sicht gesehen fehlt einem dann doch mal die Semmel vom Leberkaespepi, oder ein ordentliches Salz-Mohnflesserl mit wos gscheitem drin!
Und immer weiter gings Richtung Norden. Diesmal mit dem Boot nach Muang Ngoi Neaw, ein kleiner Ort den man auch nur auf diesem Wege erreichen kann. Ein Traum, sooo ruhig, ohne Autos, ohne diese unzaehligen Mopeds....nur extrem lautes Gockelgegakere ab 5 Uhr Morgens, was wiederum den Vorteil hatte, dass wir nicht endlos den Tag verschliefen. Fast eine Woche genossen wir das einfache Leben. Wir hatten wieder unsere Huette mit zwei Haengematten davor und einen feinen Blick auf den Fluss. Was man dort so in einer Woche erleben kann ist schnell erzaehlt: da konnte man vor allem mal ausgiebig faulenzen, wenn einem heiss wurde konnte man sich einfach den Fluss hinuntertreiben lassen - echt funny, bei Bewegungsdrang konnte man einen kurzen Trek durch die Wildniss unternehmen und bestaunen was die Menschen dort so alles essen (getrocknete Ratten, Froesche....und irgendetwas katzenaehnliches aus dem Dschungel), lesen.....recht viel mehr eigentlich nicht. Ach ja, zum Essen - Der nette Spanier Alex brachte es treffend auf den Punkt:" if it's moving, they eat it, if not..maybe".
Auch wir movten weiter. Mit dem Boot flussaufwaerts, durch eine malerisch schoene Landschaft in das 5 Stunden entfernte Muang Khua - einfach nur ein Drecksnest! Unsere ersten Worte nach der Ankunft waren:"Wann geht der naechste Bus, egal wohin"! Leider waren wir zu einem naechtlichen Arrest verdonnert, keine Busse oder Boote mehr an diesem Tag. Und so verbrachten wir eine Nacht in einem Guesthouse welches sich in keinster Weise vom Ortsbild abhob. An eine Dusche war hier nicht mal im entferntesten zu denken.
Der eigentliche Plan waere gewesen, mit dem Bus von Muang Khua ins acht Stunden entfernte Pongsali zu fahren, der noerdlichsten Provinz von Laos an der Grenze zu China. Doch dann passierte es! Ein sich schon laenger einschleichender, schlimmer Virus, genannt Reisemuedigkeit machte sich breit. Die ersten ausgepraegten Symptome waren Schwaechezustaende, Lustlosigkeit beim Rucksack ein- und auspacken, sowie die Sehnsucht nach Alltag. Beim gruebeln wo wir denn am besten dieses Uebel auskurieren koennten fiel uns auf Anhieb Chiang Mai, Thailand ein. Wir fuehlten uns schon beim ersten Besuch in dieser Stadt einfach Pudelwohl. Chiang Mai ist auch der ideale Platz um eine Ausbildung zum Thaimasseur zu machen, oder im Yoga neue Kraft zu tanken. Roland hatte schon eine geeignete Masseurschule dafuer ins Auge gefasst und sich entschieden fuer mehrere Wochen diese wohltuenden Behandlungtechniken zu studieren. Nachdem es in dieser Stadt auch eine Fuelle an guten Yogaschulen gibt, war es einfach, Seite an Seite alltagsaehnliche Zustaende zu formen - Thaimasseur Roland und Yogini Katja.
Einige Schmankerl aus Laos gibts aber schon noch zu berichten. So zum Beispiel die Geschichte, oder besser gesagt Filmreife Szene aus dem Streifen "Outbreak". Man faehrt so ungemuetlich, holprig durch eine schoene Landschaft. Einige der Mitfahrenden oeffnen waehrend der Fahrt die Fenster und kotzen raus, andere wiederum essen die schraegsten Dinge neben einem und so weiter....Ploetzlich stoppt der Bus? Es tauchen Gestalten in weissen Schutzanzuegen und Atemschutz auf, bewaffnet mit riesiegen Flaschen und Spruehpistolen. Was wird das jetzt dachten wir? Als wir dann an einer Huette neben der Strasse die unuebersehbaren Plakate mit durchgestrichenen Huehnern sahen daemmerte uns schoen langsam die Bedeutung des Stopps. Der Bus wurde von oben bis unten mit ueblen Chemikalien abgesprueht. Leider schafften es nicht alle die Fenster rechtzeitig zu schliessen und so verteilte sich der feine Nebel auch im inneren des Buses..... Die Fahrt ging weiter. Mit Tuechern vor Nase und Mund, sowie der Frage im Kopf:"ist denn etwa die Vogelgrippe wieder ausgebrochen"? Spaetestens beim zweiten Male deutete wohl alles darauf hin - wir wissen es bis heute nicht. Wir entschieden uns fuer die Variante Schutzmassnahme ;-)
Die naechtliche Storry, als sich 6 Rucksacktouristen gegen die erdrueckenden Preise (umgerechnet 1 Euro, hier gings ums Prinzip) der Tuc-Tuc Fahrer weigerten ist ebenfalls zu erwaehnen. Wir waren 2 davon! Wir waren 8 Kilometer von der Zivilisation entfernt und beschlossen einstimmig und revolutionaer nicht zu bezahlen und eher zu Fuss als abgezockt in die doch etwas weit entfernte Stadt zu marschieren (noch dazu mit voll gefuellten Rucksaecken). Bei km 2 oder 3 fingen wir das erste mal an unsere Entscheidung doch etwas zu hinterfragen! Ein Euro pro Mann und Nase? Ist das vielleicht zu viel fuer ein Taxi und 8 km. Ja natuerlich, war wieder die einstimmige Antwort - wir sind ja nicht in einem Wohlstandsland unterwegs. Und ploetzlich haelt er an! Ein feiner Pickup, mit riesiger Ladeflaeche und genug Platz fuer alle Low-budget-traveller! Alle hatten wir die entschlossene und befriedigte Miene aufgesetzt. Mit einem Laecheln im Gesicht hat sich wohl jeder gedacht:"Es lohnt sich eben doch fuer Dinge zu kaempfen"!
Es gaebe noch viele Geschichten zu erzaehlen, aber alles geben wir hier noch nicht preis.
Und so ueberquerten wir frueher als erwartet den Mekong. Wir waren wieder in Thailand.
Wir freuten uns auf die bevorstehenden Wochen. Es wurden Wochen des lernens, des verarbeitens und aufladens.
Und sollte sich jemand fragen was wir denn so an den Wochenenden gemacht haben ist das schnell erklaert: schlafen, essen, nix tun... und eine Wildwasserraftingtour!
Naechste Woche laeuft unser Visum wieder ab, die Zeit faengt an uns davonzufliegen. Wir werden Chiang Mai naechste Woche verlassen. Mit guten Erinnerungen und einem Diplom im Gepaeck. Es hat sich fuer uns wirklich gelohnt, an diesem Ort einen laengeren Stopp einzulegen. Wir freuen uns ueber das neu erlernte Wissen und den wiederaufgeladenen Batterien - fuer das was noch kommt! Als erstes wahrscheinlich Cambodia....aber wer weiss.

Wir wuenschen Euch "buenos eires", viel Glueck beim Eierpek'n und einen bald einkehrenden Fruehling, geladen mit der Energie zu Neuem...

Thank you so big!
I'm lucky, you are lucky, all are lucky...

Katja & Roland

Montag, 18. Februar 2008

Vom Bhat zum Kip

zum und auf dem Mekong


Wie schnell doch so ein Monat in Thailand verfliegt!
Ja, wir sind bereits in Laos, in Luang Prabang um genau zu sein. Die Zeit in Thailand haben wir bis zum letzten gueltigen Tag des Visums ausgenuetzt. Nach Chiang Mai sind wir mit etwas Verspaetung gekommen, da uns Sukhothai nicht so schnell loslassen wollte. Das gemuetliche Guesthouse mit seinen leckeren Thaigerichten und Lungerecken lies uns unsere Abreise immer wieder auf den naechsten Morgen verschieben. Nach einigen Tagen schafften wir es aber unsere faule Haut abzuwerfen, und mit dem Bus ging's auf in Richtung NEUES. Chiang Mai war ein guter Boden fuer uns. Es gab vieles zu besichtigen. Neben unzaehligen Tempel (inzwischen besichtigen wir nicht mehr jeden, wat solls!) war der sensationelle Zoo sicherlich eines der Highlights. Ein Ausflug in die exotische Tierwelt! Vom bengalischen Tiger bis hin zu putzig, putzig suessen Pandabaeren, denen man stundenlang beim futtern und faulenzen zusehen koennte. Ein weiteres Spektakel war das alljaehrliche Flowerfestival, bei dem Autos zu wahren Kunstwerken geschmueckt werden und die Strassenkuechen auf Vollgas brodeln und prutzeln - man glaubt nicht was da alles angeboten wird, Heuschrecken, Maden....alles lecker knusprig - wir haben uns aber noch nicht druebergetraut, diese sogenannte "Fingerfood" zu kosten - vielleicht beim naechsten mal.
Von so vielen kulinarischen Schmankerl inspiriert, schrieb sich Katja gleich am naechsten Morgen bei einer Thaikochschule ein, jedoch frei von jeglichem Krabbelgetier. Roland bekam so manche Kostprobe ab und war begeistert - wir werden uns sicherlich einen Wok zulegen.
Nach einigen Tagen in der Stadt kam auch wieder die Lust an der Natur. Wir nahmen einen Bus nach Mae Sariang, 5 Stunden Fahrt, nicht weit von der Grenze zu Myanmar. Dort kann man auch Tagestouren zum Nachbarn unternehmen - und das wollten wir auch. Nach laengerer Zeit mal wieder ein Ort der nur von wenigen Rucksacktouristen besucht wird und uns viel von einer intakten Dorfgemeinschaft vermittelte. Die Suche nach einem Guide endete in einer kleinen Holzhuette, in der wir einen verschlafenen, jedoch gut englisch sprechenden Thai vorfanden. Er bot uns eine sehr reizvolle Tour an, die wir einfach nicht ablehnen konnten. Gleich am naechsten Morgen ging's mit einem Pritschenwagen in ein abgelegenes Dorf (bestehend aus ein paar Holzhuetten und einer Malariaklinik - !lernten auch den Arzt kennen) an die Grenze. Nach einem kurzen Polizeicheck bestiegen wir ein Boot und fuhren flussabwaerts zwischen den Ufern von Thailand und Myanmar. Immer wieder zischten Patrolienboote mit schwer bewaffneten Soldaten an uns vorbei, diese winkten uns aber immer freundlich mit einem Laecheln zu. Nach zwei Stunden Fahrt legten wir an, unweit von einem kleinen Doerfchen, welches man auch nur mit dem Boot erreichen kann. Dieses Dorf versetzte uns wieder mal in eine Zeitreise der Vergangenheit und Einfachheit. Wir wurden mit offenen Herzen empfangen und in so manche Huette eingeladen. Die Freude, Besucher aus der Fremde zu haben war fuer diese Menschen sichtlich gross. Wir konnten zwar nicht mit Worten kommunizieren, jedoch war es eine sehr wertvolle Begegnung fuer beide Seiten. In solchen Situationen suchen wir oft nach den richtigen Verhaltensformen. Wir handeln dann instinktiv im Glauben das richtige zu tun - oft schwierig und doch ganz leicht.
Unser Weg fuehrte weiter durch schmale Dschungelpfade, entlang durch dicht bewachsene Natur bis wir ein weiters Dorf erreichten. Drei, vier bewohnte Huetten standen da im Nirgendwo. Unser Guide "Gitti" erklaerte uns, dass diese Doerfer von der UN unterstuetzte Hilfsprojekte seien, Herbergsdoerfer fuer Menschen die im Krieg alles verloren haben - aber sicherlich nicht Ihr lachen! Der Rueckweg fuehrte uns durch Tabakplantagen und unberuehrte Natur. Eine superschoene Tour ging zu Ende, wir genossen diesen Tag sehr.
Zureuck in Mae Sariang planten wir unsere naechsten Schritte, denn unser Visum neigte sich dem Ende zu. Was soll's, dachten wir, wir haben ja noch ein Visum fuer Laos im Reisepass und fuhren gleich mal quer durch Nordthailand um ueber den Mekong nach Laos zu kommen. Nach Indien sind das fuer uns ja kleine Katzenspruenge. Die Busse fahren hier auch nach Plan, was die Sache um vieles angenehmer macht. Im Bus nach Chiang Khong, der thailaendischen Grenzstadt zu Laos waren nur sehr wenige Touristen und wir freuten uns auf ein Land, welches sicherlich nur von wenigen Abenteurern bereist wird. Diese Freude wandelte sich spaetestens bei der Ankunft am Grenzposten, gelegen am grossen Mekong, in leichtes Entsetzen. Von wo kamen bitte um alles in der Welt diese Massen an Touristen her? Das konnte doch nicht sein das die alle nach Laos wollen...doch so war es. Naja, das wird sich sicherlich zerstreuen dachten wir, Irrglaube Nummer zwei! Unser Stimmungspegel ging aber eher nach oben als nach unten, denn als wir den Touris beim Kampf um die Schwimmwesten zusahen mussten wir uns biegen vor lachen. Die Ueberfahrt dauerte gerade mal 2 Minuten (incl. Ein- und Austieg) und das Gewaesser so sanft wie ein See (man koennte also auch schwimmen!). Keine Ahnung fuer was man da Schwimmwesten braucht - das fragten sich wohl auch die Laoten, denen das schmunzeln deutlich abzulesen war. Und so waren wir die ersten die das Immigrationoffice erreichten und als wir bereits den Stempel im Pass hatten, waren die anderen noch beschaeftigt Ihre Westen auszuziehen - Ein grosser Vorteil im Kampf um ein gutes Zimmer in Huay Xai. Der nette laotische Grenzbeamte stempelte uns gleich mal die doppelte Visumlaenge in den Pass und mit freundlichem Laecheln sagte er:"you can stay for two month". Super, obwohl wir nur 30 Tage beantragt hatten und auch nur fuer diese Dauer bezahlt haben. Dieser "Run" setzte sich auch bei der Zimmersuche fort. Mit Gelaechter, keine Ahnung warum die Laoten staendig ohne ersichtlichem Grund lachen, wurden wir in einem netten Guesthouse empfangen. Das Zimmer das uns angeboten wurde (und das beim ersten Versuch!) war perfekt und wir fuehlten uns auf Anhieb wohl. Was noch dazukam waren die abkuehlenden Temperaturen und das fernbleiben von Moskitos. Bei dieser Gelegenheit konnten wir auch von den feinen, warmen "HAPPY FEET" Socken Gebrauch machen, Danke! - bekamen keine kalten Fuesse.
Weiter gings mit einem "Slow-boot" nach Luang Prabang. Zwei Tage schipperten wir den Mekong entlang und teilten dieses Vergnuegen wieder mit ca. 150 anderen Touristen. Fuer die Nacht machten wir im kleinen Ort Pak Beng Halt, gingen wieder mal in ein indisches Restaurant (indisches Heimweh macht sich breit!) und schliefen bald mit schmerzendem Hintern (7 Stunden auf Holzbrettern gesessen!)ein. Mit lesen oder sonstigen Aktivitaeten war auch nix, denn der Strom geht hier ebenfalls um 22 Uhr schlafen. Am zweiten River-tag teilten sich die Massen dann etwas auf. Es gab auf einmal 2 Boote und die Sitzgelegenheiten waren auch um vieles besser...nochmal 8 Std haette unser A... auch nicht verkraftet - Au! Die Natur entlang des Mekong war ein Hammer. Immer wieder tauchten hohe Kalksteinformationen auf, kleine am Ufer gelegene Doerfer, viele Menschen die sichtlich vom Fluss leben (Fischer, Bootsleute, Goldwaescher...) und so verflog der zweite Tag am Boot um vieles schneller als der erste.
In Luang Prabang legen wir mal wieder ein paar Tage Pause ein. Die letzten 4 Tage waren wir nur am travel'n und von hier aus kann man gute Tagestrips unternehmen. Wie z.B. nach Tat Kuang Si mit dem Kleinbus fahren. Dort gibt es herrliche Wasserfaelle, tuerkisfarbene Lagunen inmitten des Dschungels, sowie eine Rettungsstation fuer laotische Schwarzbaeren und einen Tiger. Und wenn wir von "wat's", Natur und herumlatschen genug haben, sitzen wir im "scandinavien-cafe" und schluerfen leckeren Cappucino und schwedische Punschkrapferl ;-) mhhh.
In den naechsten Tagen werden wir wieder nach Norden aufbrechen, in der Hoffnung dort weniger Tourismus vorzufinden. Wir wollen bald auf's Rad umsteigen und ganz rauf nach Norden fahren. Dort soll's noch unentdeckte Fleckchen geben und Sport wird schoen langsam zum Fremdwort fuer uns - fuer Roland eine mittlere Katastrophe - Bewegung ist angesagt.
Das Vorhaben auch weiter in den Sueden zu reisen haben wir aufgegeben - lt. Umfragen und Spionage an anderen Travelern sind diese Pfade und Regionen einfach zur Zeit zu begehrt und ausgetrampelt.
Soeben kam wieder das Verlangen nach gutem Kaffee und Mehlspeise, diesem werden wir jetzt auch nachgeben, nach dem laotischen Motto - Denk nicht zu viel, baue keine Widerstaende auf und lache bei deinem tun...

sohk dii (good luck)
Katja & Roland

Montag, 28. Januar 2008

Im Zeichen des Buddha

ohm


sa-wat-dii (Hallo auf Thai)
Das mit dem last minute Flug von Chennai nach Bangkok hat nicht ganz so geklappt wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir durften ohne Ticket nicht mal in das Flughafengebaeude und als wir nach dem last-minute Schalter gefragt haben, bekamen wir folgendes zu hoeren:" last minute?? no, it's about 2 minutes to walk!!??" Am ganzen Flughafen hat es wirklich keinen einzigen Menschen gegeben der schon mal was von last-minute Angeboten gehoert haette. Und so standen wir dann, aber mit einem so was von einem bloeden Gesicht vor dem Flughafen und telefonierten anschliessend ungefaehr 20x mit dem "Airportmanager", das der keine grosse Hilfe war koennt Ihr Euch vorstellen, indischer Manager vom feinsten - Auskunft gabs so gut wie keine, dafuer einen richtig guten Kaffee, Danke :-0
Das beste war jedoch der Wachposten vorm Eingang:"now it's 6 o'clock, why you don't go for lunch, you must be hungry and there are no flight's to bangkok today?"
Als wir dann so wirklich immer mehr die Lust an Indien verloren hatten und so vor dem Flughafen dahinschlenderten sahen wir einen Schalter der Indien-Airways. Nach ueber 2 Monaten Indien fragt man sich, ob ein Flugzeug einer indischen Airline ueberhaupt vom Boden abheben kann, aber in unserer Lage und bei dem Angebot am naechsten Tag fliegen zu koennen, wenn auch nicht ganz billig (das 3-fache was wir kalkuliert hatten), kauften wir dann doch zwei Tickets - Ausstellungsdauer ca. eine Stunde pro Person - das ging ja schnell! Und so sassen wir, man glaube es kaum, einen Tag spaeter doch tatsaechlich im Flieger Richtung Bangkok. Laenger haetten wir es in Chennai auch nicht mehr ausgehalten. Der Flug war wieder der reinste Brueller fuer uns...nach der Landung sah der Flieger aus wie eine Altstadtstrasse von Varanasi (klar, bei fast nur indischen Passagieren) - so was haben wir noch nicht gesehen, ohne Worte, leider kein Foto!
Langsam rollten wir in Richtung eines grossen unbekannten und aus der Zukunft erscheinenden Gebaeudes. Wo haben uns die hingeflogen? Wir koennen unmoeglich auf der Erde sein. Doch dann bestaetigte eine Stimme im Flugzeug:"welcome to bangkok...". Unsere Mundwinkel begannen sich derart weit nach oben und nach hinten zu ziehen, dass wir aussahen wie kleine lachende Mohrenkoepfe die in die Schokolade getaucht werden...ja, jo, hurra - wir sind mitten im Luxus....sauber, sauber, sauber...wir befanden uns im Land des Laechelns.
Eine Woche dauerte die Ausstellung der Visas fuer Laos und Kambotcha, also genug Zeit um sich in den Rausch von Konsum, Mc-Donnald's, Fortschritt und ausgelassener Touristen (Th Khao San)....zu stuerzen. Wir waren hin und weg von dieser Metropole, da koennte sich so manche europaeische Stadt was abschauen. Die Zeit verging wie im Flug. Wir fuhren mit den Expressbooten durch die Kanaele, zischten mit dem Skytrain an den Wolkenkratzern vorbei, besuchten alte buddhistische Staetten, gingen vorsichtshalber mit fast leerer Geldtasche shoppen und wenns zuviel wurde, relaxten wir im schoenen Lumbhinipark inmitten der Stadt. Am letzten Abend vor unserer Weiterreise versuchten wir in ein Hochhaus zu kommen, um den Sonnenuntergang hoch ueber der Stadt bewundern zu koennen. Reingekommen sind wir ja noch, sogar in den 60. Stock konnten wir noch fahren, aber weiter gings dann nicht mehr. Wir fischten doch glatt einen 5 Sterneschuppen aus dem Reisefuehrer. Wir erkannten auch schnell, dass wir mit Badeshort's und Sandalen nicht gerade zur Elite unter den Besuchern zaehlten. Ausserdem stand gleich hinter der Lifttuere ein grosses Schild mit der Aufschrifft "dress code". Eine feine Dame schmunzelte uns an, es war eine Angestellte des Hotels. Sie konnte Ihren Augen kaum trauen und versuchte uns in diskreter Manier zu ueberzeugen, dass unser Outfit (speziell von Roland) nicht fuer die Dachterasse geeignet sei. Verdammt dachten wir, wir fliegen jetzt raus. Aber nein, es musste nur die Surfershort gegen eine Anzughose und die Sandalen gegen geschlossene Schuhe getauscht werden - alles kostenlos vom Hotel zur Verfuegung gestellt, super Service! Und so kamen wir doch tatsaechlich in den Genuss ein paar Cocktails auf einer der hoechsten Dachterassen der Stadt zu schluerfen und von einem bezaubernden Sonnenuntergang, begleitet von sanfter Jazzmusik beglueckt zu werden.
Wir nuckelten gerade an unseren Long Island Icetees, als ploetzlich feinster tiroler Dialekt uns aus dem Zauber holte. Martin und Katrin gesellten sich zu uns, wir verbrachten gemeinsam einen superlustigen und netten Abend mit Blick auf die Skyline von Bangkok. Es war fuer uns ein besonders schoener Abend mit Euch zweien, wir hoffen Ihr seid wieder gut in Tirol gelandet und hattet noch Spass im "etwas besonderen" Stadtteil von Bangkok ;-). Ganz liebe Gruesse an Euch beide.
Nach Bangkok goennten wir uns beide ein paar Tage des Alleinseins. Roland fuhr nach Sukhothai, ca 7 Busstunden von Bangkok entfert, Katja in die nicht weit von Bangkok entfernte Stadt Ayuthaya, das sagt Euch allen sicherlich ziemlich viel, gell! Mittlerweile sind wir wieder Seite an Seite in Sukhothai. Wir haben beide die Zeit genutzt, um sich wieder mal alleine durch diese Welt zu bewegen, einiges jeder fuer sich verarbeiten zu koennen (war schon wichtig nach Indien) und unsere Tagebuecher wieder mal auf Stand zu bringen und zu lesen. Wir waren aber beide darauf aus sich an buddhistischen Staetten zurueckzuziehen und dafuer waren Sukhothai und Ayuthaya geradezu perfekt. Nachdem wir nur eine Digicam mithaben gibt es leider keine Fotos von Ayuthaya, dafuer bleiben Katja aber schoene Erinnerungen. Die sogenannte Old-city von Sukhothai besuchten wir heute schon wieder gemeinsam. Ein Ort der herrlich mit dem Fahrrad erkundet werden kann. Wir fuhren von Wat (Wat Si chum, Wat Si Mahathat....)zu Wat, eingebettet in einem wunderschoenen Park und durchzogen von Wasserlaeufen. Eine feine Sache sind auch die darin stehenden Pavillons, in denen man sich herrlich entspannen kann und die Kraefte der Plaetze nachwirken koennen.
Morgen gehts Richtung Chiang Mai, an diese Namen und vor allem Betonungen muessen wir uns selbst erst gewoehnen. Das liegt nochmals ca. 5 Busstunden Richtung Norden und ist die zweitgroesste Stadt Thailands. Mal sehen was uns dort so erwartet und begegnen wird....
Was sich nach Indien auch noch etwas schwierig gestaltet ist die Kommunikation. Die Thailaender, wir koennen bis jetzt nur vom Norden sprechen, koennen nicht gerade gut bis gar nicht Englisch sprechen. So sind wir oft auf unsere einfallsreiche Koerpersprache angewiesen und dies endet meistens in einem beiderseitigem Gelaechter und aahhhaa - Erlebnissen, ist echt lustig, irgendwie schafft man es doch immer wieder sich zu verstaendigen.
Danke fuer eure Kommentare, haben uns wieder ueber jeden einzelnen super gefreut...Ruth, gratuliere zum Eintrag, es hat geklappt, vola..

Noch eine Weisheit aus dem buddhistischen, die uns besonders gut gefaellt:

Leute, die in grosser Armut leben, die Haende zum Betteln erhoben mit flehenden Augen, kaempfen um seliges Glueck.
Leute, die in grossem Reichtum leben mit haengenden Baeuchen und gierigen Augen, hoffen auf seliges Glueck.

Manche Paare kommen zusammen und heiraten, um seliges Glueck zu finden. Manche Paare trennen sich und lassen sich scheiden, um seliges Glueck zu finden.

Manche Leute begehen Selbstmord, kuerzen Ihr leben ab, um seliges Glueck zu finden. Manche Leute werden Gesundheitsfanatiker, wuenschen ein langes Leben, um seliges Glueck zu finden.

Manche Leute pflegen geistige Enge, um seliges Glueck zu finden. Manche Leute pflegen einen offenen Geist, um seliges Glueck zu finden.

Eremiten gehen in luftige Einsiedeleien und scheissen warme Haeufchen in kuehle, angenehme Wiesen, um seliges Glueck zu finden. Sozialfreaks gehen in stickige Dharma-Zentren um das zu tun, was cool ist, und treffen warme Lovers, um seliges Glueck zu finden.

Nicht-religioese Leute hassen religioese Leute, um seliges Glueck zu finden. Religioese Leute hassen nicht-religioese Leute, um seliges Glueck zu finden.

Der Buddha lehrte in unzaehligen verschiedenen Arten, sodass alle Wesen mit Ihren unzaehligen verschiedenen Befaehigungen seliges Glueck finden moegen.


Das ist doch eine sehr schoene und wertfreie Ansicht!

in diesem Sinne, vertraut auf Eure Befaehigungen und seid ganz fest gedrueckt von uns beiden,

Katja und Roland

Mittwoch, 16. Januar 2008

Indiens Sueden

Kunterbuntes Indien


Prosit 2008!!!
Wir sind immer noch in Indien....& haben wieder viele Erlebnisse und Eindreucke fuer einen neuen Bericht gesammelt. Weihnachten wurde zu einem Fest der besonderen Art. Flanieren am Meer, dazu frischer Fisch und ein Christbaum aus geschmueckten Palmenblaetter. Unser heiliger Abend endete nicht in der Christmette mit "stille Nacht, heilige Nacht", sondern mit einer Goaparty am Strand von Arambol. Es waere jedoch besser gewesen einen DJ aus Linz einzufliegen, den die Livemusiker spielten eher gegeneinander als miteinander = die Musik war Grottenschlecht, sowie auch der Sound der aus verplombten Boxen kam. Wir liessen aber trotzdem das Tanzbein schwingen...bis uns der Rhythmus wieder zum Stillstand brachte. Weitere zwei Tage verbrachten wir in Arambol & dann hiess es wieder, Rucksack packen und weiterziehen. Am Abend zuvor wurden wir aber noch mit lokalen Koestlichkeiten (Fisch in allen Variationen) von den Besitzern unseres Guesthouses verwoehnt. Wir nahmen den Bus nach Penaji & fuhren weiter nach Old-Goa um wieder auf einen Zug zu warten, der 8 Stunden Verspaetung hatte. Die 20 Rupie Aufschlag fuer "superfast-train" fanden wir sehr belustigend, denn im Vergleich dazu ist die Muehlkreisbahn oder die LiLo ein TGV. Die in Zeitlupe ablaufende Reise verlief durch Goa, Karnataka bis nach Ernakulam, gelegen in Kerala - Gesamte Anreisezeit fuer 400 - 500 km ca. 40 Stunden...aber ohne Termine (einziger Termin = Visumablauf Mitte Maerz!) ist das doch voellig wurscht!! ;-)
In leichter Trance, hervorgerufen durch den Schlafmangel der Anreise, mussten wir uns im nahegelegenen Cochin auch noch auf Herbergssuche machen, da saemtliche Zimmer ausgebucht waren. Beim ca. 10. Anlauf klappte es dann schliesslich und wir konnten uns endlich in ein Bett werfen und lange, lange schlaaafen...
Cochin war ein sehr touristischer Ort, der schoene Einfluesse aus Portugal und Holland mit Indien verbindet. Dort lernten wir Tatjana, eine Wahlhamburgerin, alias "die Tatze" kennen, mit Ihr konnte Roland herrlich ueber Fussball quatschen... Sie ist sogar Mitglied bei einem Fussballstammtisch. Ausserdem hat Sie uns durch Ihr sonniges Gemuet unsere Anreisestrapatzen schnell vergessen lassen. Wir hatten sehr viel Spass gemeinsam und beschlossen kurzerhand fuer die Silvesternacht ein 3er-Packet zu schnueren. Silvester wurde mit herrlichem Kingfisher-Beer gefeiert, serviert in alten englischen Teekannen (ohne Lizenz gibts hier keinen Alkoholausschank). Die Ausgelassenheit fand Ihren Hoehepunkt als wir auf 3 voellig besoffene Hollaenderinen und eine Schweizerin trafen - hatten auch schon einige "special Tea's" intus. So rutschten wir (bunter Haufen von Europaeern) gut und fluessig ins neue Jahr, wurden von tausenden von Indern mit Happy new Year Geschrei beschallt und schuettelten unzaehlige Haende unter einem laut knallendem Feuerwerk.
Voller Tatendrang, mit immensen Schlafdeffizit, ging es gleich am 1.1.08 mit einem Bambusboot in die Backwaters von Kerala. Aufgefangen von einer edlen Stille stocherten wir uns mit dem Boot durch die Wasserkanaele, die durch ein Gebiet von zigtausenden Palmen verlaufen. Wir besuchten ausserdem eine abgelegene "Buschfabrik" in der Calziumphosphat aus Muscheln gewonnen wird und eine weitere, in der aus Kokusnussfaeden starke Naturseile gesponnen werden. Das Mittagessen auf dieser Tour wurde uns auf Bananenblaettern serviert und schmeckte vorzueglich. Wir genossen diesen Tag am Wasser und hatten so manchen Spass mit Oliver und Gabi, die ebenfalls in Hamburg leben. Deren Weg kreutzte sich eine Woche spaeter zufaellig nochmals mit unserem in Varkala. Als wir nach Cochin zurueckkehrten blieben wir mit dem Bus in einer riesigen Menschentraube stecken - Cochin Karneval! Ein Fest mit ueberwiegender maennlicher Beteiligung, in der Frauen nur eine kleine bis gar keine Rolle spielten - leider wie auch sonst so oft in Indien. Viele Maenner waren aber als Frauen verkleidet und tanzten auf geschmueckten Lastwaegen zu kommerzigen Technoklaengen - Eine indische Regenbogenparade der besonderen Art!!! Und so blieb uns nichts anderes uebrig als aus dem Bus zu steigen, uns unter die ausgelassene Meute zu mischen und die teilweise recht ausgefallenen Kostuemierungen zu bestaunen.
Bei all dem Trubel und den vielen Touristen an diesem Ort viel es uns am darauffolgenden Tag leicht, Cochin zu verlassen und die Westkueste Indiens gegen die Berge von Munnar zu tauschen. Dort befindet sich eines der hoechst gelegenen Teeanbaugebiete der Welt. Als wir mit dem Bus so die Bergstrassen hinauffuhren erfreuten sich unsere Lungen an der herrlichen Luft und wir uns ueber die angenehm absinkenden Temperaturen. Wir verliebten uns sofort in Munnar und dessen Umgebung, der auch als beliebter Kurort der Inder bekannt ist. Tatjana trafen wir auch wieder, wir wohnten sogar im gleichen Guesthouse und unternahmen 2 unvergessliche Touren gemeinsam. Eine fuehrte uns zu einem nahegelegenen Wasserfall, der umgeben von saftig gruenen Teeplantagen zum schiessen von Fotos eingeladen hat. Am naechsten Morgen ging es zu einer wunderschoenen Sunrisetour hinauf in die Berge. Nach einem kurzen aber intensiven Trek bot sich uns ein Naturschauspiel sondergleichen. Die vom Schlaf erwachende Sonne enthuellte uns ein atemberaubendes Panorama, welches wir drei mit offenem Mund und staunenden Augen genossen - absolute Weite, saftigstes Gruen der Teeplantagen - eine Farbenpracht wie aus dem Bilderbuch... Noch einige Tage verweilten wir in Munnar, besuchten eine stillgelegte Teefabrik, assen superleckere Localfood, schlenderten durch die Gassen und kauften viel frisches Obst (Maracujas, Guavas, Baumtomaten,...) am Markt ein. Auf diesem Wege viele liebe Gruesse nach Hamburg, wir hatten eine super Zeit zusammen.
Nach ca. einer Woche ging die Reise weiter Richtung Sueden, an den Strand von Varkala. Wieder hatten wir anfaengliche Schwierigkeiten ein geeignetes Guesthouse zu finden, denn die Zimmer dort sind um ein vielfaches teurer als sonst oder waren bereits ausgebucht. Wir sind aber schon ausgefuchste, ausdauernde Feilscher und so handelten wir nach langem hin und her eine echt geile Bude auf den halben Preis herunter. Unser Balkon bot gute Sicht auf's Meer, incl. Haengematte versteht sich... Anfangs wollten wir nur 1-2 Tage bleiben, aber die leckeren Fischgerichte, die feinen Straende, das angenehm ruhige Ambiente dieses Ortes sowie feine Ayurvedamassagen durchkreutzten unsere Plaene. Und so wurde eine genussvolle Woche daraus...wir hatten viel Zeit zum lesen und schreiben, planschten viel in den superhohen Wellen und vergassen so die Zeit. Schoen war es auch Gabi und Oliver wiederzutreffen, Reisegeschichten auszutauschen und den Vorabend unserer Weiterreise mit einem gemuetlichem Abendessen und einigen Bierchen ausklingen zu lassen. By the Way, nochmals winke, winke nach Hamburg.
Nur noch eine Zugfahrt und 3 Stunden Busfahrt trennten uns vom suedlichste Zipfel Indiens, Kanyakumari, the land's end. Ein Ort der Pilger, nur wenige Touristen verirrten sich dort hin, zumindest auslaendische! Wir waren soo richtig stolz auf uns...vom Norden bis in den Sueden sind wir gekommen, ohne in ein Flugzeug zu steigen. Der Ort hat neben seiner spirituellen auch noch eine andere Anziehungskraft auf Besucher, naemlich einen Sonnenaufgang und einen Sonnenuntergang am Meer von einem Punkt aus zu erleben. Noch dazu gibt es dort das beste indische Thali (Nationalgericht) um sage und schreibe 30 Rs, das sind mal schwache 50 Eurocent :-) einfach herrlich und superscharf (siehe Foto). Beim lesen unseres Guidebooks stiessen wir dann auf den Begriff Baywatch? Zuerst dachten wir was hat denn die Pamela Anderson mit Indien am Hut... nach weiterem nachlesen stellte sich aber heraus das es sich um einen Vergnuegungspark mit mehreren Wasserrutschen handelt. Das war schnell entschieden, keine Tempel mehr, sondern ab auf die Rutsche - and have Fun...war ein echt superlustiger Tag.
Irgendwie erfuellte uns der Wendepunkt des Suedens auch mit dem Wunsch Indien bald hinter uns zu lassen. Wir kauften zwei Bustickets nach Pondicherry, unserem jetzigen Aufenthaltsort. Die Busfahrt war wieder mal Indienreif...Ein Bus der uns Anfangs die Augen aus dem Kopf trieb - Deluxe, sogar Semisleeper stand auf dem Bus, die weichen Sitze konnte man verstellen (zumindest den von Roland, Katjas Sitz war leider nicht mehr ganz so Funktionstuechtig), einfach ein Traum. Dieser Luxus ermoeglichte es uns auch mal ein par Stunden zu schlafen, zumindest bis wir in einer gottverlassenen Gegend vom Geklimpere der Gabelschluessel und dem Geruch von Oel geweckt wurden - wieder eine Panne! Als Roland den Fahrer fragte ob es was schlimmeres sei sagte dieser nur:" no Problem, only the Gear is broken". Unser erster Gedanke:" scheisse, hier kommen wir nie wieder weg". In Indien erlebt man aber immer wieder so etwas wie ein Wunder und nach einigen Stunden brachten mehrere schraubende Inder diesen halb zerlegten Bus doch tatsaechlich wieder in Gang, das ist Indien ;-) Und es sei vorhergesagt, dies war nicht das einzige Missgeschick bei dieser Busfahrt....
Vor zwei Tagen sind wir aber sicher in Pondicherry angekommen, sind bei einer netten franzoesischen Familie untergekommen und haben auch schon einen Ashram besucht. Pondicherry hat Charme. Gemuetlich an der Meerpromenade entlangspazieren, franzoesische Kolonialbauten bewundern und an manchen Ecken wirklich guten Kaffee zu trinken, oder einfach in den botanischen Gaerten abhaengen und Ruhe geniessen....
Unser naechster und letzter indischer Stopp wird Chennai sein. Wir werden versuchen einen last minute Flug nach Thailand zu ergattern - sollte eigentlich moeglich sein, sonst werden wir unsere Schlafsaecke eben auf dem Flughafen ausbreiten und warten, warten, warten...
Was wir noch ueber Indien sagen koennen. Aussergewoehnlich, verwirrend, manchmal absolut unwiederstehlich - Indien bietete uns Millionen von verschiedenen Eindruecken! Alle auf einmal! Immer!
So werden wir dieses Land bald hinter uns lassen und schauen was als naechstes auf uns wartet, es bleibt spannend....

seid umarmt von uns zwei

Katja & Roland

Sonntag, 23. Dezember 2007

Ho Ho Ho...

Mehrblicke


Es ist wieder mal an der Zeit Euch mit einem neuen Bericht zu vergnuegen. Dieses mal faellt es schwerer Euch vom spannenden Vagabundenleben zu berichten, denn im Moment sind unsere Batterien wieder mal am chargen.... Relaxen, relaxen, relaxen, Sonne, Strand und Meer - oh wie grausam. Nachdem in der Wueste das Wasser immer sehr knapp bemessen war (ganz zu schweigen von einer Dusche oder einem wohltuenden Bad) waere unser naechstes Ziel die grosse Badewanne gewesen (arabisches Meer). Wir dachten nicht das dieses Ziel noch so weit entfernt war und sahen uns zu frueh in den Fluten Goas plantschen. Es lagen nicht nur 1700km zwischen uns und dem Meer, sondern auch Millionen von Nordindern die das gleiche Ziel hatten, mit dem Unterschied, dass diese bereits Ihre Zugtickets in der Tasche hatten. Ein nervenaufreibender, lauter, ausdauernder, gerade noch unblutiger Kampf am Ticketschalter fuehrte uns zu Siegern, und brachte uns den kostbaren Preis von zwei Tickets ein - jedoch mit einer Verspaetung von ueber einer Woche. Jetzt hiess es diese "Leerzeit" zu ueberbruecken, was uns nach Puskhar fuehrte. In einem ueberaus luxerioesen Bus, ausgestattet mit Schlafkojen (kann man sich waehrend der Fahrt super zusammenkuscheln) gings ueber Nacht nach Ajmer. Von dort nahmen wir den ersten Bus nach Puskhar. !Puskhar! ein heiliger kleiner Ort der sich um einen See schmiegt, der durch die Ungeschicklichkeit Brahmas (hat dort eine Lotusbluete fallen lassen) eintstanden ist. Dort haben wir vieles getroffen: Sadus, Leute die mit Ihren Haaren experimentierten und lange konische Zigarreten rauchten, wieder viele Tempel...alles, nur keinen Stress und auch kein Bier (dort herscht "striktes Alkoholverbot"). Aber am Schwarzmarkt ist auch das moeglich. Ein par Tage, die uns vorkamen wie Wochen (in manchen Gegenden laeuft die Zeit einfach anders). Im Bus zurueck nach Jodhpur (von dort gings mit dem Zug richtung Mumbai) lernten wir den lokalen Milchmann, den Schneider, den Mechaniker, Schueler und Studenten kennen - war eine Riesenhetz! Einen Tag waren wir in Jodhpur - darueber schreiben wir jetzt nichts, denn all jene die unsere Reiseberichte verfolgen, wissen natuerlich, dass wir schon einmal dort waren. Nach 16-stuendiger Zugfahrt erreichten wir Mumbai. Noch im Zug sitzend fuhren wir durch die Slums der 16-millionen Metropole und waren schwer betroffen und geschockt von dem was wir sahen. Verherende, menschenunwuerdige Zustaende und ein Gestank der sich in den ganzen Zugwagons ausbreitete. Armut der schlimmsten Sorte, was man auch in den Gesichtern der Menschen sehen konnte.
Im Zentrum ein kontraeres Bild, sehr Modern und teilweise geregelter Verkehr (sahen wir bisher auf unserer Reise ueberhaupt noch nie). Hochhaeuser und Firmen, angesiedelt an einer schoenen Promenade mit daneben liegendem Meer, was sich auch gleich bei der Geldboerse bemerkbar machte. Leider hatten wir nur einen Tag die Moeglichkeit diese Stadt zu erkunden, denn am naechsten Morgen gings schon wieder weiter Richtung Goa. Wir hatten aber genug Zeit um uns einige Sehenswuerdigkeiten anzusehen, den Flair dieser Stadt aufzusaugen und den Sonnenuntergang am Meer zu geniessen. Anschliessend besuchten wir einen rindfleischfreien McDonald um uns die Baeuche mal mit ordentlichem Fastfood vollzuschlagen, mmhhhh...
Schon wieder 16 Stunden zugfahren...wir sind schon Vollprofis darin. Diese Fahrt verging wie im Flug, denn wir lernten nette Schweden und Daenen kennen und die Vorfreude auf Strand und Meer war kaum noch zu ertragen. Benaulim war unser erstes Ziel in Goa. Dort erwarteten uns Ruhe, Entspannung und natuerlich Rolands Eltern, die nach Ihrer geballten, zweiwoechigen Rundreise durch Suedindien sehnsuechtig auf uns warteten und ebenfalls Entspannung suchten. Die Freude sich nach so langer Zeit wiederzusehen war auf beiden Seiten riesengross. Wir wussten, es liegen nur zwei kostbare, gemeinsame Tage vor uns, da Greti und Sepp schon wieder die Heimreise antreten mussten um Zuhause nicht ohne Christbaum dazustehen. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen, erzaehlten uns von den Erlebnissen, lachten viel und tranken so einige Bierchen... auf diesem Wege, Danke fuer die zwei schoenen Tage im Majorda Beach Resort - hoch lebe der Luxus - wir haben es sehr genossen - Danke!! Man koennte sich schnell wieder daran gewoehnen :-) Noch einige Tage liessen wir unsere Seele in Benaulim baumeln. Mit Strand, Meer und frisch gefangenem Fisch kommt man schnell zur Ruhe. Wir erkundeten die Gegend mit zwei alten, rostigen Drahteseln und hatten Spass auf den schier endlosen Straenden dahinzuradeln. Einen oder zwei Wehmutstropfen gibt es bei der Gechichte auch. Der Erste: Roland leidet extrem unter der Hitze (will nach Hause, will Skifahren, will Schnee, will Kaelte,...). der Zweite: ergibt sich fuer Katja aus dem ersten ;-)
Im Highspeedtempo, man glaubt es kaum, vier Busfahrten (3xUmsteigen) gings in weniger als 5 Stunden nach Arambol, unser jetziger Aufenthaltsort. Hier werden wir Heiligabend verbringen und mal auf ganz andere Weise dieses Fest zelebrieren. Was uns auch schraeg vorkommt, hier leben so viele Oesterreicher das es fast als 10tes Bundesland durchgehen koennte. Fein war es natuerlich die nette Familie Pfeifer zu besuchen, sich auf gut Muehlviertlerisch zu unterhalten und den Musikkuensten von Hannes zu lauschen.
So, hohoho, wir wuenschen Euch ein schoenes Weihnachtsfest, viel Treffsicherheit beim finden der Toene unterm Christbaum, viel Genuss beim vollschlagen der Baeuche (da vermissen wir ja noch was!), gute Stimmung und Freude beim Zusammensein mit Euren Familien (sorry Walter) - seid einfach umarmt ihr lieben Zuhaus. Und nicht vergessen, brav in die Christmette gehen...und brennt nicht ab!

Alles liebe

Katja und Roland

Sonntag, 2. Dezember 2007

Auf Alibabas Spuren

Sand und Sterne


Ram-Ramscha liebe Leute!
Nachdem uns Varanasi von Kopf bis Fuss unsere Kontrollmechanismen ausgetrieben hat, sind wir weiter mit dem Zug nach Agra, 10 Std Fahrt. Zugfahren in Indien ist voll die relaxte Angelegenheit, man braucht erst 4 Stunden nach Planabfahrt am Bahnhof zu sein um den Zug zu erreichen und dann wartet man ca noch mal die gleiche Zeit bis der Zug dann endlich eintrudelt. Es macht uns riesigen Spass diese langen Distanzen per Bahn zureuckzulegen, da man viel von der schoenen Landschaft Indiens geniessen kann. Agra war mit seinem Taj Mahal auf alle Faelle einen Stop wert, aber auch nur wegen des Taj, sonst hat uns diese Stadt nicht so viel geboten. Das Taj Mahal, eine Traene im Antlitz der Unendlichkeit, so hat es mal ein Poet genannt, und bei all seiner Ehre, das ist dieses wunderschoene Bauwerk wirklich. Wir staunten nicht schlecht als wir den Taj genauer unter die Lupe nahmen. Er besteht aus strahlend weissem Marmor und ist mit Halbedelsteinen verziert. Wie gerade fertiggestellt so gut ist er erhalten und doch schon fast 400 Jahre alt. Und das schoenste an der ganzen Geschichte ist der Grund fuer den Bau, aus Liebe zu einer Frau. Diese tiefe Liebe strahlt dieser Platz auch aus, auch wenn taeglich tausende von Touris diesen Platz besuchen. Geruehrt und geschmalzt von diesem Platz gings gleich noch am selben Tag ins Agra-Fort, wenn schon Kultur und Geschichte, dann in grossen Portionen....
Nach zwei Tagen Agra gings weiter in die schoene blaue Stadt Jodhpur , gelegen in Rajasthan. Einen gemuetlichen Tag haben wir dort verbracht, haben Safranlassi und Chai getrunken, sind durch die engen Gaesschen der Altstadt geschlendert und haben uns das schoene Fort Jodhpurs angesehen. Weiter gings nach Jaisalmer, mit dem Nachtzug 6 Std. Dort wars mal am Anfang gar nicht lustig....schon gar nicht fuer Roland, der ploetzlich Fieber bekam. Es war an der Zeit mal den ersten Malariatest zu machen, sicher ist sicher dachten wir. Eine Stunde dauerte es bis wir das Resultat vom "Labor" = Blechhuette hatten. Eine Stunde die extrem lange wurde und uns ganz schoen ins zittern brachte. Aber nachdem wir ja Glueckskinder sind, war das Testergebniss negativ - positiv fuer uns! Bettruhe war aber angesagt und das fuer ganze 4 Tage. Wahrscheinlich hat sich der Koerper auch mal eine Auszeit verdient und nach all den Erlebnissen die vielen Eindruecke mal verarbeiten muessen. Jetzt gehts uns wieder tiketike..... Nachdem Roland wieder fit war gings ab in die Wueste von Rajasthan. Wir fuhren mit dem Jeep raus aus der Stadt und tauschten den Gelaendewagen gegen Kamele. Um das ganze Vorhaben auch dementsprechend autentisch anzugehen wurden Turban und Alibabagewaender angelegt und so wurde aus Katja und Roland Maharani und Maharaja. Es war die Gaudi schlecht hin, wir beherschten die Kommandos der Kamele schnell, tschetsche (leg di hin), dgdgdg (schneller, schneller..)....und schon gings dem Horizont entgegen. Es war eine edle Stille die ab und zu von schier endlosen und beteubend riechenden Kamelpfurzen begleitet wurde. Dazu sangen unsere Kameltreiber schoene Lieder vom Leben in der Wueste. Nach einigen Stunden hoch zu Kamel war das absteigen eine ganz schoen schmerzhafte Angelegenheit. Wir gingen einige Minuten wie John Wayne und am Allerwertesten heulten die Woelfe. Die Umgebung war ein Wechselspiel aus Fels und Sand, dazu Kakteen, Baeume und immer wieder zeigten sich Antilopen, Schafe und Ziegen. Auch ein Fuchs kreuzte unseren Weg, in der Wueste? Tag fuer Tag tauchten wir tiefer in dieses Nomadenleben ein, hielten an den schoensten Plaetzen und kochten am offenen Feuer unsere Mahlzeiten, tranken Chai und erzaehlten uns Geschichten. Am schoensten waren die Sonnenuntergaenge, am Lagerfeuer zu sitzen, Lieder zu singen und dann unter tausenden von Sternen einzuschlafen, im weichen Sand der Duenen - Romantik pur...
Fast bis an die Pakistanische Grenze sind wir geritten und besuchten so manches Wuestendorf wo wir dann unsere Kamele auftankten. Es war ein Genuss nach all dem Laerm der indischen Staedte, Stille und Einfachheit zu spueren und zu leben - es war eine Zeit des fallen lassen und sich den Elementen der Natur hinzugeben. 24 houres, no shower and full of power....
Nun sind wir wieder zurueck in Jaisalmer, haben uns vom Sand und den Essensresten auf unseren Gewaendern befreit und ziehen heute weiter nach Pushkar, 10 Std mit dem Bus in einen kleinen Wuestenort mit einem kleinen See. Dort werden wir 2-3 Tage verbringen und dann Richtung Sueden aufbrechen, zuerst nach Mombay und dann nach Goa um Rolands Eltern zu treffen und endlich in die Fluten der arabischen See zu springen. Sind schon sehr gespannt auf die wilden Partys von Goa - mal sehen ob wir mit den Jungstars mithalten koennen ;-)
Weihnachten ist fuer uns im Moment sehr weit weg und Punschstandln gibts da ja sowieso nicht. Faellt auch schwer bei 30 Grad und null Schnee in Stimmung zu kommen. Roland tut es natuerlich sehr leid bei der obligatorischen Maennerweihnachtsfeier nicht dabei sein zu koennen - macht Euch einen super Abend Freunde, naechstes Jahr ist er wieder dabei!
Danke an alle die uns schreiben - sind viele dabei mit denen wir nicht gerechnet haben, freuen uns ueber unsere Begleiter.
Also liebe Leute, lasst's Euch nicht zu sehr stressen in der Vorweihnachtszeit, weniger ist mehr...

Don't worry, no hurry no chicken no curry!

Katja und Roland

Dienstag, 13. November 2007

Inmitten von Charme und Graus!

Varanasi


Nepal haben wir hinter uns gelassen...ueber einen Grenzuebergang den man am besten ueberfliegt und nicht per Landweg ueberschreitet so wie wir. Sunauli heisst das Kaff, welches nicht viel mehr zu bieten hatte als Ohrenbeteubenden Laerm, eine versiffte Unterkunft, Gaunern und Ganoven, sowie Millionen von Muecken. Dieser Ort hat jedoch keinen Einfluss auf dass, was Nepal uns beschert hat. Nepal wird uns in schoener Erinnerung bleiben und einen besonderen Platz in unseren Herzen haben.
Nach einer 10 stuendigen Busfahrt waren wir bis zur Unkenntlichkeit verstaubt, durchgeruettelt und muede, jedoch glueklich in Varanasi angekommen zu sein. Wir haben im Bus zwei nette Australier kennengelernt mit denen wir die erste Nacht unsere Unterkunft in einem ueberaus komfortablen Guesthouse teilten. Die Hotels in Varanasi sind fast alle ausgebucht, denn wir sind genau zur Festivalzeit hier angekommen und hatten nateurlich keine Reservierung.
Varanasi ist ein Ort, NEIN, das Zentrum der Dualitaet und die Eindreucke welche auf einen einbrasseln sind mit nichts was wir bis jetzt gesehen hatten zu vergleichen. Es ist die heiligste aller Hindustaetten, voll von Pilgern die schon freuh Morgens am Ganges an den verschiedenen Ghats ihre Waschrituale und Zeremonien abhalten. Lauter Gesang und edle Stille, ein Lichtermeer von Kerzen, ein Gestank und Duft zugleich, Der Tod und das Leben Seite an Seite.....Es finden Leichenverbrennungen statt, 24 Stunden rund um die Uhr. Die Asche landet im Ganges, ebenso wie tote Tiere und die Muendung saemtlicher Kanaele. Die Fahrt mit dem Ruderboot beim Sonnenaufgang war wunderschoen, bis eine halb verweste Kuh (besser keine Details) an unser Boot klopfte. Wir waren froh noch nicht gefruehstueckt zu haben, waere aber auch nicht weiter schlimm gewesen, denn der Fluss haette es sicher verkraftet mit seinen Millionen von Faekalbakterien (steht im Lonly Planet). Man blickt vom Ruderboot aus den Ganges hinunter und sieht zwei Uferseiten die kontraerer nicht sein koennten. Auf der einen Seite endlose Treppen, historische Gebaeude und Hotels..., ein Schauspiel welches sicherlich nur hier zu bewundern ist. Auf der anderen Seite NICHTS, gar nichts was auf Leben oder Zivilisation hindeuten wuerde - eben Dualitaet. Die spiegelt sich hier oft sehr sichtbar. Wir sind hin- und hergerissen von dem was wir hier sehen und spueren. Die Fahrt mit einer Fahrradrikscha durch die Strassen von Varanasi ist ebenso spannened und abenteuerlich, wie das kaufen einer Zugfahrkarte oder das "einfache" ueberqueren einer Strasse zu Fuss. Wir wissen, wir sind ganz schoen weit weg von Zuhaus, aber dass wir auf einem anderen Planeten gelandet sind, wo Kuehe den Vorrang haben, wo sich "Toiletten" mitten auf den Strassen befinden und sich alles um einen Fluss namens Ganges dreht haben wir nicht geahnt. Luke und Cathrine, die beiden Australier haben diesen Ort schon wieder verlassen. Wir hingegen sind von der Anziehungskraft und Spiritualitaet dieses Platzes sehr angetan und werden noch einige Tage bleiben. Wir waren auch schon auf der Universitaet und haben uns ueber das Angebot der Studienrichtungen hier informiert. Vielleicht gibts ja eine Moeglichkeit ein Bildungsvisum zu bekommen und einfach hier zu studieren, waere auch von den Fixkosten billiger als im Staat Oesterreich. Wuerden jetzt gern die Gesichter von so manchen sehen
:-o, wir werden aber doch weiterziehen und noch andere Flecken dieses, "etwas andere" Land zu entdecken. Unser naechstes Ziel wird Agra sein, mit seinem Taj Mahal, welcher zur Vollmondnacht ein besonders magisches Schauspiel sein soll. Natuerlich fahren wir wenn Vollmond ist dort hin, eh kloar ;-). Dann wirds weitergehen Richtung Westen, in Rachastan die Wueste mit dem Kamel erkunden...und noch einiges mehr.
Nachdem sehr wenige Kommentare von Zuhause unseren Blogger erreicht haben fragen wir uns, was ist los mit Euch? Gibts nach dem Wirtschaftsaufschwung in Indien keinen Strom mehr in Europa? Haben die Wasserkoepfe wieder irgendwelche Steuern fuer Computer eingefuehrt? Hat es schon so viel geschneit das alle auf den Pisten sind oder ununterbrochen Schneeschaufeln muessen? Kann doch nicht sein das diese Berichte umsonst sein sollen, schon gar nicht das lange uploaden der Fotos! Oder seid Ihr einfach zu faul um in die Tasten zu hauen, wurscht, wir halten Euch auf dem laufenden...

machts gut Ihr Lieben und trinkt mal einen Gluehwein und Punsch auf dem Christkindlmarkt auf uns, eine schoene Zeit..

Eure Ausreisser,

Katja und Roland

Mittwoch, 7. November 2007

Abschied von Nepal

Nepalesisches Allerlei!


Vorweg mal Danke fuer Eure Kommentare, freuen uns immer sehr darueber und sind sehr erheitert von manchen....
Wir befinden uns gerade in Sauraha, das liegt im suedlichen Terai nahe zur Grenze von Indien. Wir hatten nach unserer Megatour in den Bergen etwas an Bewegungs- und Unternehmungslust verloren und habens die letzten zwei Wochen etwas gemuetlicher angehen lassen. Nach tagelangem, gemuetlichem Verweilen in der nepalesischen Hauptstadt, haben wir die nahegelgene Stadt Bhaktapur besucht. Wir sind zu Fuss durchs Kathmandutal gewandert, haben Tempel besucht und haben die Reisernte miterlebt. Ueberall liegt der Reis rum... auf den Strassen, vorm Haus und natuerlich jeden Tag am Teller. Es waren sehr schoene Tage mit etwas weniger Speed, dafuer konnten wir mehr vom taeglichen Leben der Nepali kennenlernen. Nachdem wir unsere Shoppinglust gestillt hatten, die Hupen der Autos fast schon den Tinitus herbeifuerten und wir verlangen nach staubfreier Luft hatten, war es wieder an der Zeit ein Busticket zu loesen. Ziel, Royal Chitwan Nationalpark mit seinen abenteuerlichen Dschungelsafaris.
Nach sechs Stunden Fahrt sind wir in einer anderen Welt gelandet. Das Thermometer ging leicht nach oben, die Moskitos plagen uns (Roland vor allem) und die Berge sind auch weg. Aber so schlimm ist es dann auch nicht, die Huette in der wir wohnen kostet gerade mal vier Euro (und ist Solarbetrieben), einen herrlichen Garten und Fluss davor und am Abend kann man schoene Sonnenuntergaenge zu Zweit geniessen, bevor man nach Autan greift!
Die Muecken sind jedoch nicht das einzige Getier welche sich auf Hautpartien und Blut beschraenken. Leeches, bei uns auch bekannt als Blutegel finden Katjas Blut so lecker, dass einer gleich mal eine Kostprobe nahm. Das hat sich in echt so angehoert, Katja:" i glaub bei mir hot se grod irgendwos aungsaugt, unter da Hosn!(mit sehr bedenklichem Gesichtsausdruck!)". Bevor sich das Ungetier jedoch wirklich die Wampe vollschlagen konnte haben wir es auf die schnelle, einfache, jedoch nicht ganz unblutige Art entfernt (siehe Foto).
Die letzten zwei Tage haben wir auch so einiges unternommen. Sind im Einbaum in den Dschungel gepaddelt, legten auch wieder zu Fuss so manche Strecke zurueck und ritten auf Dumbos Ruecken eine Nashornsafari die auch von grossem Glueck gekroent war. Wir sahen ein in der freien Naturbahn lebendes Muttertier mit einem kleinen Rhinobaby. Noch nicht genug vom wildlife gings dann noch mit dem Jeep ins freie gruene Gelaende des Dschungels. Wieder kreuzten Nashoerner unseren Weg und Krokodile sonnten sich in der tropischen Hitze. Die unzaehligen Voegel, die vielen Schmetterlinge und Affen die in Nepal einfach schon zum Alltag gehoeren sind hier noch vielfaeltiger als in anderen Teilen (Tiger sahen wir leider keinen, gibt es jedoch auch hier).
Die naechsten Tage heisst es fuer uns Abschied nehmen von Nepal, am zehnten Nov. werden wir ueber die Grenze nach Indien reisen, mit Ziel Varanasi. Den naechsten Reisebericht aus Katjas und Rolands Tagebuch wirds daher erst von unserem zweiten Reiseland geben.
Namaste aus dem Land "Never Ending Peace And Love"

Katja und Roland

Samstag, 27. Oktober 2007

Kathmandu die Zweite - Retour vom Trek

Trekking im Annapurnagebiet


Namaste liebe Leute!

Nach unserem 30 taegigen Trek sind wir wieder in Kathmandu gelandet. Unsere Sinne sind verzaubert von dem Erlebten. Ihr werdet es nicht glauben, aber ein frueheres Updaten unserer Page war leider nicht drinnen (Infrastruktur = 0, Ruhe- und Erlebnissfaktor = gegen Unendlich).
Nach einer abenteuerlichen Fahrt von 18 Stunden holter die polter, Querfeldein und mehrmals gestoppt, fuer Nepali normal, fuer uns eine mittelgrosse Katastrophe, wie zum Beispiel Murenabgaenge, Lastwaagen quer ueber der Strasse haengend, oder naechtliche Saufanfaelle des Buschaffeurs.... sind wir gut an unserem Ausgangspunkt fuer die Trekkingtour in Besisahar angekommen.
Wir goennten uns einen Tag der Erholung, dann gings endlich los - im stroemenden Regen des Monsunendes, der sich jedoch nach dem ersten Tag wieder verabschiedete.
Unsere Tour fuehrte rund um die ganze Annapurnagruppe, zu drei Achttausendern (Manaslu, Dhaulagiri und Annapurna 1) und auf das Machhapuchhare Base Camp sowie zum nahegelegenen Annapurna Base Camp. Rund 400 km quer durch Berg und Tal haben wir nun in den Fuessen, die Natur und die Menschen haben uns das trekken jedoch sehr leicht gemacht. Jeden Tag wurden wir von neuen Landschaftsbildern beeindruckt, riesige, bunte Schmetterlinge , schwerbeladene Esel und auch Traeger (beladen mit bis zu 40-50kg), Kinder die nach Suessigkeiten und Kulis fragten, kreuzten unseren Weg und wir wurden mit Namaste in jeder Tonlage begruesst. Die Hoehepunkte unserer Tour waren sicherlich die Ueberquerung des Thorung La Passes mit 5416m, der Besuch der alten Stadt Kagbeni mit Blick Richtung Mustang, Sonnenaufgang und - untergang am Poon Hill mit klarem Blick auf die vielen weissen Berge des Himalaya, sowie der Trek zu den Base Camps des heiligen Machhapuchhare und Annapurna 1.- und dies alles gemeinsam erleben zu duerfen - schoen...
Viele Leute haben wir auf dem Trek kennengelernt, aus allen Laendern kommen die Bergsteiger und wollen die schoene Berglandschaft geniessen. On that Point, special greatings to Nathan (US), Marco (Italien) und Ian & Caroline (Wales), it was great!
Wir koennten Euch noch viele aufregende Einzelheiten berichten, dann gings aber ins Endlose und wir werden uns das noch zum Erzaehlen fuer Zuhause aufbewahren...nur zur Info, vom Trek gibts ca.600 Fotos....einige gibts ja schon jetzt zu sehen (einfach auf das obere Bild klicken) - ein par Eindruecke uneserer Zeit in den Bergen.
Momentan relaxen wir in Kathmandu, dann gehts noch fuer ein par Tage nach Bhaktapur und anschliessend gehts weg vom Tourismus zu einer Familie aufs Land, um dort ein Festival mitzufeiern - wurden von unserem Guide Sabin dorthin eingeladen und freuen uns schon sehr auf die Einblicke des taeglichen Lebens der Nepali.
Zur Info fuer Norbert, Ruth und Kathi , Frosch:"an deinem Geburtstag waren wir auf dem Thorung La". Kathi:"an deinem am ABC (Annapurna Base Camp), Ruth:"an deinem sind wir gut vom Trek zurueckgekehrt-wohl unser Schutzengel ;-)". Liebe Geburtstagskinder, alles alles liebe zum Geburtstag nachtraeglich aus der Ferne.
Besten Dank auch all denen die uns Kommentare abgegeben haben, es tut echt saugut, Euer Interesse zu sehen und Eure Neuigkeiten zu lesen, also dran bleiben. Wir hoffen auch, dass es beim naechsten Mal nicht so lange dauern wird Zugang zu einem Internet zu haben.
Also dann, wir hoffen das es all unseren Lieben gut geht und wuenschen Euch eine schoene vorwinterliche Zeit mit zur Ruhe kommeneden Sinnen. Moege es fuer alle Skifans viel, viel schneien....

Bis Irgendwann von Irgendwo, es gruessen Euch die Zeit- und Arbeitslosen Weltanschauer,

Katja & Roland