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Mehrblicke |
Es ist wieder mal an der Zeit Euch mit einem neuen Bericht zu vergnuegen. Dieses mal faellt es schwerer Euch vom spannenden Vagabundenleben zu berichten, denn im Moment sind unsere Batterien wieder mal am chargen.... Relaxen, relaxen, relaxen, Sonne, Strand und Meer - oh wie grausam. Nachdem in der Wueste das Wasser immer sehr knapp bemessen war (ganz zu schweigen von einer Dusche oder einem wohltuenden Bad) waere unser naechstes Ziel die grosse Badewanne gewesen (arabisches Meer). Wir dachten nicht das dieses Ziel noch so weit entfernt war und sahen uns zu frueh in den Fluten Goas plantschen. Es lagen nicht nur 1700km zwischen uns und dem Meer, sondern auch Millionen von Nordindern die das gleiche Ziel hatten, mit dem Unterschied, dass diese bereits Ihre Zugtickets in der Tasche hatten. Ein nervenaufreibender, lauter, ausdauernder, gerade noch unblutiger Kampf am Ticketschalter fuehrte uns zu Siegern, und brachte uns den kostbaren Preis von zwei Tickets ein - jedoch mit einer Verspaetung von ueber einer Woche. Jetzt hiess es diese "Leerzeit" zu ueberbruecken, was uns nach Puskhar fuehrte. In einem ueberaus luxerioesen Bus, ausgestattet mit Schlafkojen (kann man sich waehrend der Fahrt super zusammenkuscheln) gings ueber Nacht nach Ajmer. Von dort nahmen wir den ersten Bus nach Puskhar. !Puskhar! ein heiliger kleiner Ort der sich um einen See schmiegt, der durch die Ungeschicklichkeit Brahmas (hat dort eine Lotusbluete fallen lassen) eintstanden ist. Dort haben wir vieles getroffen: Sadus, Leute die mit Ihren Haaren experimentierten und lange konische Zigarreten rauchten, wieder viele Tempel...alles, nur keinen Stress und auch kein Bier (dort herscht "striktes Alkoholverbot"). Aber am Schwarzmarkt ist auch das moeglich. Ein par Tage, die uns vorkamen wie Wochen (in manchen Gegenden laeuft die Zeit einfach anders). Im Bus zurueck nach Jodhpur (von dort gings mit dem Zug richtung Mumbai) lernten wir den lokalen Milchmann, den Schneider, den Mechaniker, Schueler und Studenten kennen - war eine Riesenhetz! Einen Tag waren wir in Jodhpur - darueber schreiben wir jetzt nichts, denn all jene die unsere Reiseberichte verfolgen, wissen natuerlich, dass wir schon einmal dort waren. Nach 16-stuendiger Zugfahrt erreichten wir Mumbai. Noch im Zug sitzend fuhren wir durch die Slums der 16-millionen Metropole und waren schwer betroffen und geschockt von dem was wir sahen. Verherende, menschenunwuerdige Zustaende und ein Gestank der sich in den ganzen Zugwagons ausbreitete. Armut der schlimmsten Sorte, was man auch in den Gesichtern der Menschen sehen konnte.
Im Zentrum ein kontraeres Bild, sehr Modern und teilweise geregelter Verkehr (sahen wir bisher auf unserer Reise ueberhaupt noch nie). Hochhaeuser und Firmen, angesiedelt an einer schoenen Promenade mit daneben liegendem Meer, was sich auch gleich bei der Geldboerse bemerkbar machte. Leider hatten wir nur einen Tag die Moeglichkeit diese Stadt zu erkunden, denn am naechsten Morgen gings schon wieder weiter Richtung Goa. Wir hatten aber genug Zeit um uns einige Sehenswuerdigkeiten anzusehen, den Flair dieser Stadt aufzusaugen und den Sonnenuntergang am Meer zu geniessen. Anschliessend besuchten wir einen rindfleischfreien McDonald um uns die Baeuche mal mit ordentlichem Fastfood vollzuschlagen, mmhhhh...
Schon wieder 16 Stunden zugfahren...wir sind schon Vollprofis darin. Diese Fahrt verging wie im Flug, denn wir lernten nette Schweden und Daenen kennen und die Vorfreude auf Strand und Meer war kaum noch zu ertragen. Benaulim war unser erstes Ziel in Goa. Dort erwarteten uns Ruhe, Entspannung und natuerlich Rolands Eltern, die nach Ihrer geballten, zweiwoechigen Rundreise durch Suedindien sehnsuechtig auf uns warteten und ebenfalls Entspannung suchten. Die Freude sich nach so langer Zeit wiederzusehen war auf beiden Seiten riesengross. Wir wussten, es liegen nur zwei kostbare, gemeinsame Tage vor uns, da Greti und Sepp schon wieder die Heimreise antreten mussten um Zuhause nicht ohne Christbaum dazustehen. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen, erzaehlten uns von den Erlebnissen, lachten viel und tranken so einige Bierchen... auf diesem Wege, Danke fuer die zwei schoenen Tage im Majorda Beach Resort - hoch lebe der Luxus - wir haben es sehr genossen - Danke!! Man koennte sich schnell wieder daran gewoehnen :-) Noch einige Tage liessen wir unsere Seele in Benaulim baumeln. Mit Strand, Meer und frisch gefangenem Fisch kommt man schnell zur Ruhe. Wir erkundeten die Gegend mit zwei alten, rostigen Drahteseln und hatten Spass auf den schier endlosen Straenden dahinzuradeln. Einen oder zwei Wehmutstropfen gibt es bei der Gechichte auch. Der Erste: Roland leidet extrem unter der Hitze (will nach Hause, will Skifahren, will Schnee, will Kaelte,...). der Zweite: ergibt sich fuer Katja aus dem ersten ;-)
Im Highspeedtempo, man glaubt es kaum, vier Busfahrten (3xUmsteigen) gings in weniger als 5 Stunden nach Arambol, unser jetziger Aufenthaltsort. Hier werden wir Heiligabend verbringen und mal auf ganz andere Weise dieses Fest zelebrieren. Was uns auch schraeg vorkommt, hier leben so viele Oesterreicher das es fast als 10tes Bundesland durchgehen koennte. Fein war es natuerlich die nette Familie Pfeifer zu besuchen, sich auf gut Muehlviertlerisch zu unterhalten und den Musikkuensten von Hannes zu lauschen.
So, hohoho, wir wuenschen Euch ein schoenes Weihnachtsfest, viel Treffsicherheit beim finden der Toene unterm Christbaum, viel Genuss beim vollschlagen der Baeuche (da vermissen wir ja noch was!), gute Stimmung und Freude beim Zusammensein mit Euren Familien (sorry Walter) - seid einfach umarmt ihr lieben Zuhaus. Und nicht vergessen, brav in die Christmette gehen...und brennt nicht ab!
Alles liebe
Katja und Roland