Montag, 28. Januar 2008

Im Zeichen des Buddha

ohm


sa-wat-dii (Hallo auf Thai)
Das mit dem last minute Flug von Chennai nach Bangkok hat nicht ganz so geklappt wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir durften ohne Ticket nicht mal in das Flughafengebaeude und als wir nach dem last-minute Schalter gefragt haben, bekamen wir folgendes zu hoeren:" last minute?? no, it's about 2 minutes to walk!!??" Am ganzen Flughafen hat es wirklich keinen einzigen Menschen gegeben der schon mal was von last-minute Angeboten gehoert haette. Und so standen wir dann, aber mit einem so was von einem bloeden Gesicht vor dem Flughafen und telefonierten anschliessend ungefaehr 20x mit dem "Airportmanager", das der keine grosse Hilfe war koennt Ihr Euch vorstellen, indischer Manager vom feinsten - Auskunft gabs so gut wie keine, dafuer einen richtig guten Kaffee, Danke :-0
Das beste war jedoch der Wachposten vorm Eingang:"now it's 6 o'clock, why you don't go for lunch, you must be hungry and there are no flight's to bangkok today?"
Als wir dann so wirklich immer mehr die Lust an Indien verloren hatten und so vor dem Flughafen dahinschlenderten sahen wir einen Schalter der Indien-Airways. Nach ueber 2 Monaten Indien fragt man sich, ob ein Flugzeug einer indischen Airline ueberhaupt vom Boden abheben kann, aber in unserer Lage und bei dem Angebot am naechsten Tag fliegen zu koennen, wenn auch nicht ganz billig (das 3-fache was wir kalkuliert hatten), kauften wir dann doch zwei Tickets - Ausstellungsdauer ca. eine Stunde pro Person - das ging ja schnell! Und so sassen wir, man glaube es kaum, einen Tag spaeter doch tatsaechlich im Flieger Richtung Bangkok. Laenger haetten wir es in Chennai auch nicht mehr ausgehalten. Der Flug war wieder der reinste Brueller fuer uns...nach der Landung sah der Flieger aus wie eine Altstadtstrasse von Varanasi (klar, bei fast nur indischen Passagieren) - so was haben wir noch nicht gesehen, ohne Worte, leider kein Foto!
Langsam rollten wir in Richtung eines grossen unbekannten und aus der Zukunft erscheinenden Gebaeudes. Wo haben uns die hingeflogen? Wir koennen unmoeglich auf der Erde sein. Doch dann bestaetigte eine Stimme im Flugzeug:"welcome to bangkok...". Unsere Mundwinkel begannen sich derart weit nach oben und nach hinten zu ziehen, dass wir aussahen wie kleine lachende Mohrenkoepfe die in die Schokolade getaucht werden...ja, jo, hurra - wir sind mitten im Luxus....sauber, sauber, sauber...wir befanden uns im Land des Laechelns.
Eine Woche dauerte die Ausstellung der Visas fuer Laos und Kambotcha, also genug Zeit um sich in den Rausch von Konsum, Mc-Donnald's, Fortschritt und ausgelassener Touristen (Th Khao San)....zu stuerzen. Wir waren hin und weg von dieser Metropole, da koennte sich so manche europaeische Stadt was abschauen. Die Zeit verging wie im Flug. Wir fuhren mit den Expressbooten durch die Kanaele, zischten mit dem Skytrain an den Wolkenkratzern vorbei, besuchten alte buddhistische Staetten, gingen vorsichtshalber mit fast leerer Geldtasche shoppen und wenns zuviel wurde, relaxten wir im schoenen Lumbhinipark inmitten der Stadt. Am letzten Abend vor unserer Weiterreise versuchten wir in ein Hochhaus zu kommen, um den Sonnenuntergang hoch ueber der Stadt bewundern zu koennen. Reingekommen sind wir ja noch, sogar in den 60. Stock konnten wir noch fahren, aber weiter gings dann nicht mehr. Wir fischten doch glatt einen 5 Sterneschuppen aus dem Reisefuehrer. Wir erkannten auch schnell, dass wir mit Badeshort's und Sandalen nicht gerade zur Elite unter den Besuchern zaehlten. Ausserdem stand gleich hinter der Lifttuere ein grosses Schild mit der Aufschrifft "dress code". Eine feine Dame schmunzelte uns an, es war eine Angestellte des Hotels. Sie konnte Ihren Augen kaum trauen und versuchte uns in diskreter Manier zu ueberzeugen, dass unser Outfit (speziell von Roland) nicht fuer die Dachterasse geeignet sei. Verdammt dachten wir, wir fliegen jetzt raus. Aber nein, es musste nur die Surfershort gegen eine Anzughose und die Sandalen gegen geschlossene Schuhe getauscht werden - alles kostenlos vom Hotel zur Verfuegung gestellt, super Service! Und so kamen wir doch tatsaechlich in den Genuss ein paar Cocktails auf einer der hoechsten Dachterassen der Stadt zu schluerfen und von einem bezaubernden Sonnenuntergang, begleitet von sanfter Jazzmusik beglueckt zu werden.
Wir nuckelten gerade an unseren Long Island Icetees, als ploetzlich feinster tiroler Dialekt uns aus dem Zauber holte. Martin und Katrin gesellten sich zu uns, wir verbrachten gemeinsam einen superlustigen und netten Abend mit Blick auf die Skyline von Bangkok. Es war fuer uns ein besonders schoener Abend mit Euch zweien, wir hoffen Ihr seid wieder gut in Tirol gelandet und hattet noch Spass im "etwas besonderen" Stadtteil von Bangkok ;-). Ganz liebe Gruesse an Euch beide.
Nach Bangkok goennten wir uns beide ein paar Tage des Alleinseins. Roland fuhr nach Sukhothai, ca 7 Busstunden von Bangkok entfert, Katja in die nicht weit von Bangkok entfernte Stadt Ayuthaya, das sagt Euch allen sicherlich ziemlich viel, gell! Mittlerweile sind wir wieder Seite an Seite in Sukhothai. Wir haben beide die Zeit genutzt, um sich wieder mal alleine durch diese Welt zu bewegen, einiges jeder fuer sich verarbeiten zu koennen (war schon wichtig nach Indien) und unsere Tagebuecher wieder mal auf Stand zu bringen und zu lesen. Wir waren aber beide darauf aus sich an buddhistischen Staetten zurueckzuziehen und dafuer waren Sukhothai und Ayuthaya geradezu perfekt. Nachdem wir nur eine Digicam mithaben gibt es leider keine Fotos von Ayuthaya, dafuer bleiben Katja aber schoene Erinnerungen. Die sogenannte Old-city von Sukhothai besuchten wir heute schon wieder gemeinsam. Ein Ort der herrlich mit dem Fahrrad erkundet werden kann. Wir fuhren von Wat (Wat Si chum, Wat Si Mahathat....)zu Wat, eingebettet in einem wunderschoenen Park und durchzogen von Wasserlaeufen. Eine feine Sache sind auch die darin stehenden Pavillons, in denen man sich herrlich entspannen kann und die Kraefte der Plaetze nachwirken koennen.
Morgen gehts Richtung Chiang Mai, an diese Namen und vor allem Betonungen muessen wir uns selbst erst gewoehnen. Das liegt nochmals ca. 5 Busstunden Richtung Norden und ist die zweitgroesste Stadt Thailands. Mal sehen was uns dort so erwartet und begegnen wird....
Was sich nach Indien auch noch etwas schwierig gestaltet ist die Kommunikation. Die Thailaender, wir koennen bis jetzt nur vom Norden sprechen, koennen nicht gerade gut bis gar nicht Englisch sprechen. So sind wir oft auf unsere einfallsreiche Koerpersprache angewiesen und dies endet meistens in einem beiderseitigem Gelaechter und aahhhaa - Erlebnissen, ist echt lustig, irgendwie schafft man es doch immer wieder sich zu verstaendigen.
Danke fuer eure Kommentare, haben uns wieder ueber jeden einzelnen super gefreut...Ruth, gratuliere zum Eintrag, es hat geklappt, vola..

Noch eine Weisheit aus dem buddhistischen, die uns besonders gut gefaellt:

Leute, die in grosser Armut leben, die Haende zum Betteln erhoben mit flehenden Augen, kaempfen um seliges Glueck.
Leute, die in grossem Reichtum leben mit haengenden Baeuchen und gierigen Augen, hoffen auf seliges Glueck.

Manche Paare kommen zusammen und heiraten, um seliges Glueck zu finden. Manche Paare trennen sich und lassen sich scheiden, um seliges Glueck zu finden.

Manche Leute begehen Selbstmord, kuerzen Ihr leben ab, um seliges Glueck zu finden. Manche Leute werden Gesundheitsfanatiker, wuenschen ein langes Leben, um seliges Glueck zu finden.

Manche Leute pflegen geistige Enge, um seliges Glueck zu finden. Manche Leute pflegen einen offenen Geist, um seliges Glueck zu finden.

Eremiten gehen in luftige Einsiedeleien und scheissen warme Haeufchen in kuehle, angenehme Wiesen, um seliges Glueck zu finden. Sozialfreaks gehen in stickige Dharma-Zentren um das zu tun, was cool ist, und treffen warme Lovers, um seliges Glueck zu finden.

Nicht-religioese Leute hassen religioese Leute, um seliges Glueck zu finden. Religioese Leute hassen nicht-religioese Leute, um seliges Glueck zu finden.

Der Buddha lehrte in unzaehligen verschiedenen Arten, sodass alle Wesen mit Ihren unzaehligen verschiedenen Befaehigungen seliges Glueck finden moegen.


Das ist doch eine sehr schoene und wertfreie Ansicht!

in diesem Sinne, vertraut auf Eure Befaehigungen und seid ganz fest gedrueckt von uns beiden,

Katja und Roland

Mittwoch, 16. Januar 2008

Indiens Sueden

Kunterbuntes Indien


Prosit 2008!!!
Wir sind immer noch in Indien....& haben wieder viele Erlebnisse und Eindreucke fuer einen neuen Bericht gesammelt. Weihnachten wurde zu einem Fest der besonderen Art. Flanieren am Meer, dazu frischer Fisch und ein Christbaum aus geschmueckten Palmenblaetter. Unser heiliger Abend endete nicht in der Christmette mit "stille Nacht, heilige Nacht", sondern mit einer Goaparty am Strand von Arambol. Es waere jedoch besser gewesen einen DJ aus Linz einzufliegen, den die Livemusiker spielten eher gegeneinander als miteinander = die Musik war Grottenschlecht, sowie auch der Sound der aus verplombten Boxen kam. Wir liessen aber trotzdem das Tanzbein schwingen...bis uns der Rhythmus wieder zum Stillstand brachte. Weitere zwei Tage verbrachten wir in Arambol & dann hiess es wieder, Rucksack packen und weiterziehen. Am Abend zuvor wurden wir aber noch mit lokalen Koestlichkeiten (Fisch in allen Variationen) von den Besitzern unseres Guesthouses verwoehnt. Wir nahmen den Bus nach Penaji & fuhren weiter nach Old-Goa um wieder auf einen Zug zu warten, der 8 Stunden Verspaetung hatte. Die 20 Rupie Aufschlag fuer "superfast-train" fanden wir sehr belustigend, denn im Vergleich dazu ist die Muehlkreisbahn oder die LiLo ein TGV. Die in Zeitlupe ablaufende Reise verlief durch Goa, Karnataka bis nach Ernakulam, gelegen in Kerala - Gesamte Anreisezeit fuer 400 - 500 km ca. 40 Stunden...aber ohne Termine (einziger Termin = Visumablauf Mitte Maerz!) ist das doch voellig wurscht!! ;-)
In leichter Trance, hervorgerufen durch den Schlafmangel der Anreise, mussten wir uns im nahegelegenen Cochin auch noch auf Herbergssuche machen, da saemtliche Zimmer ausgebucht waren. Beim ca. 10. Anlauf klappte es dann schliesslich und wir konnten uns endlich in ein Bett werfen und lange, lange schlaaafen...
Cochin war ein sehr touristischer Ort, der schoene Einfluesse aus Portugal und Holland mit Indien verbindet. Dort lernten wir Tatjana, eine Wahlhamburgerin, alias "die Tatze" kennen, mit Ihr konnte Roland herrlich ueber Fussball quatschen... Sie ist sogar Mitglied bei einem Fussballstammtisch. Ausserdem hat Sie uns durch Ihr sonniges Gemuet unsere Anreisestrapatzen schnell vergessen lassen. Wir hatten sehr viel Spass gemeinsam und beschlossen kurzerhand fuer die Silvesternacht ein 3er-Packet zu schnueren. Silvester wurde mit herrlichem Kingfisher-Beer gefeiert, serviert in alten englischen Teekannen (ohne Lizenz gibts hier keinen Alkoholausschank). Die Ausgelassenheit fand Ihren Hoehepunkt als wir auf 3 voellig besoffene Hollaenderinen und eine Schweizerin trafen - hatten auch schon einige "special Tea's" intus. So rutschten wir (bunter Haufen von Europaeern) gut und fluessig ins neue Jahr, wurden von tausenden von Indern mit Happy new Year Geschrei beschallt und schuettelten unzaehlige Haende unter einem laut knallendem Feuerwerk.
Voller Tatendrang, mit immensen Schlafdeffizit, ging es gleich am 1.1.08 mit einem Bambusboot in die Backwaters von Kerala. Aufgefangen von einer edlen Stille stocherten wir uns mit dem Boot durch die Wasserkanaele, die durch ein Gebiet von zigtausenden Palmen verlaufen. Wir besuchten ausserdem eine abgelegene "Buschfabrik" in der Calziumphosphat aus Muscheln gewonnen wird und eine weitere, in der aus Kokusnussfaeden starke Naturseile gesponnen werden. Das Mittagessen auf dieser Tour wurde uns auf Bananenblaettern serviert und schmeckte vorzueglich. Wir genossen diesen Tag am Wasser und hatten so manchen Spass mit Oliver und Gabi, die ebenfalls in Hamburg leben. Deren Weg kreutzte sich eine Woche spaeter zufaellig nochmals mit unserem in Varkala. Als wir nach Cochin zurueckkehrten blieben wir mit dem Bus in einer riesigen Menschentraube stecken - Cochin Karneval! Ein Fest mit ueberwiegender maennlicher Beteiligung, in der Frauen nur eine kleine bis gar keine Rolle spielten - leider wie auch sonst so oft in Indien. Viele Maenner waren aber als Frauen verkleidet und tanzten auf geschmueckten Lastwaegen zu kommerzigen Technoklaengen - Eine indische Regenbogenparade der besonderen Art!!! Und so blieb uns nichts anderes uebrig als aus dem Bus zu steigen, uns unter die ausgelassene Meute zu mischen und die teilweise recht ausgefallenen Kostuemierungen zu bestaunen.
Bei all dem Trubel und den vielen Touristen an diesem Ort viel es uns am darauffolgenden Tag leicht, Cochin zu verlassen und die Westkueste Indiens gegen die Berge von Munnar zu tauschen. Dort befindet sich eines der hoechst gelegenen Teeanbaugebiete der Welt. Als wir mit dem Bus so die Bergstrassen hinauffuhren erfreuten sich unsere Lungen an der herrlichen Luft und wir uns ueber die angenehm absinkenden Temperaturen. Wir verliebten uns sofort in Munnar und dessen Umgebung, der auch als beliebter Kurort der Inder bekannt ist. Tatjana trafen wir auch wieder, wir wohnten sogar im gleichen Guesthouse und unternahmen 2 unvergessliche Touren gemeinsam. Eine fuehrte uns zu einem nahegelegenen Wasserfall, der umgeben von saftig gruenen Teeplantagen zum schiessen von Fotos eingeladen hat. Am naechsten Morgen ging es zu einer wunderschoenen Sunrisetour hinauf in die Berge. Nach einem kurzen aber intensiven Trek bot sich uns ein Naturschauspiel sondergleichen. Die vom Schlaf erwachende Sonne enthuellte uns ein atemberaubendes Panorama, welches wir drei mit offenem Mund und staunenden Augen genossen - absolute Weite, saftigstes Gruen der Teeplantagen - eine Farbenpracht wie aus dem Bilderbuch... Noch einige Tage verweilten wir in Munnar, besuchten eine stillgelegte Teefabrik, assen superleckere Localfood, schlenderten durch die Gassen und kauften viel frisches Obst (Maracujas, Guavas, Baumtomaten,...) am Markt ein. Auf diesem Wege viele liebe Gruesse nach Hamburg, wir hatten eine super Zeit zusammen.
Nach ca. einer Woche ging die Reise weiter Richtung Sueden, an den Strand von Varkala. Wieder hatten wir anfaengliche Schwierigkeiten ein geeignetes Guesthouse zu finden, denn die Zimmer dort sind um ein vielfaches teurer als sonst oder waren bereits ausgebucht. Wir sind aber schon ausgefuchste, ausdauernde Feilscher und so handelten wir nach langem hin und her eine echt geile Bude auf den halben Preis herunter. Unser Balkon bot gute Sicht auf's Meer, incl. Haengematte versteht sich... Anfangs wollten wir nur 1-2 Tage bleiben, aber die leckeren Fischgerichte, die feinen Straende, das angenehm ruhige Ambiente dieses Ortes sowie feine Ayurvedamassagen durchkreutzten unsere Plaene. Und so wurde eine genussvolle Woche daraus...wir hatten viel Zeit zum lesen und schreiben, planschten viel in den superhohen Wellen und vergassen so die Zeit. Schoen war es auch Gabi und Oliver wiederzutreffen, Reisegeschichten auszutauschen und den Vorabend unserer Weiterreise mit einem gemuetlichem Abendessen und einigen Bierchen ausklingen zu lassen. By the Way, nochmals winke, winke nach Hamburg.
Nur noch eine Zugfahrt und 3 Stunden Busfahrt trennten uns vom suedlichste Zipfel Indiens, Kanyakumari, the land's end. Ein Ort der Pilger, nur wenige Touristen verirrten sich dort hin, zumindest auslaendische! Wir waren soo richtig stolz auf uns...vom Norden bis in den Sueden sind wir gekommen, ohne in ein Flugzeug zu steigen. Der Ort hat neben seiner spirituellen auch noch eine andere Anziehungskraft auf Besucher, naemlich einen Sonnenaufgang und einen Sonnenuntergang am Meer von einem Punkt aus zu erleben. Noch dazu gibt es dort das beste indische Thali (Nationalgericht) um sage und schreibe 30 Rs, das sind mal schwache 50 Eurocent :-) einfach herrlich und superscharf (siehe Foto). Beim lesen unseres Guidebooks stiessen wir dann auf den Begriff Baywatch? Zuerst dachten wir was hat denn die Pamela Anderson mit Indien am Hut... nach weiterem nachlesen stellte sich aber heraus das es sich um einen Vergnuegungspark mit mehreren Wasserrutschen handelt. Das war schnell entschieden, keine Tempel mehr, sondern ab auf die Rutsche - and have Fun...war ein echt superlustiger Tag.
Irgendwie erfuellte uns der Wendepunkt des Suedens auch mit dem Wunsch Indien bald hinter uns zu lassen. Wir kauften zwei Bustickets nach Pondicherry, unserem jetzigen Aufenthaltsort. Die Busfahrt war wieder mal Indienreif...Ein Bus der uns Anfangs die Augen aus dem Kopf trieb - Deluxe, sogar Semisleeper stand auf dem Bus, die weichen Sitze konnte man verstellen (zumindest den von Roland, Katjas Sitz war leider nicht mehr ganz so Funktionstuechtig), einfach ein Traum. Dieser Luxus ermoeglichte es uns auch mal ein par Stunden zu schlafen, zumindest bis wir in einer gottverlassenen Gegend vom Geklimpere der Gabelschluessel und dem Geruch von Oel geweckt wurden - wieder eine Panne! Als Roland den Fahrer fragte ob es was schlimmeres sei sagte dieser nur:" no Problem, only the Gear is broken". Unser erster Gedanke:" scheisse, hier kommen wir nie wieder weg". In Indien erlebt man aber immer wieder so etwas wie ein Wunder und nach einigen Stunden brachten mehrere schraubende Inder diesen halb zerlegten Bus doch tatsaechlich wieder in Gang, das ist Indien ;-) Und es sei vorhergesagt, dies war nicht das einzige Missgeschick bei dieser Busfahrt....
Vor zwei Tagen sind wir aber sicher in Pondicherry angekommen, sind bei einer netten franzoesischen Familie untergekommen und haben auch schon einen Ashram besucht. Pondicherry hat Charme. Gemuetlich an der Meerpromenade entlangspazieren, franzoesische Kolonialbauten bewundern und an manchen Ecken wirklich guten Kaffee zu trinken, oder einfach in den botanischen Gaerten abhaengen und Ruhe geniessen....
Unser naechster und letzter indischer Stopp wird Chennai sein. Wir werden versuchen einen last minute Flug nach Thailand zu ergattern - sollte eigentlich moeglich sein, sonst werden wir unsere Schlafsaecke eben auf dem Flughafen ausbreiten und warten, warten, warten...
Was wir noch ueber Indien sagen koennen. Aussergewoehnlich, verwirrend, manchmal absolut unwiederstehlich - Indien bietete uns Millionen von verschiedenen Eindruecken! Alle auf einmal! Immer!
So werden wir dieses Land bald hinter uns lassen und schauen was als naechstes auf uns wartet, es bleibt spannend....

seid umarmt von uns zwei

Katja & Roland